Ensemble Schlösschen Borghees
Kulturscheune ist fertig, aber erst einmal geschlossen
Eröffnungsfeierlichkeiten wurden abgesagt.
Eine ganze Woche lang wollte der Förderverein des Schlösschens Borghees die neu eröffnete Kulturscheune feiern und präsentieren. Leider machte Corona einen Strich durch die Rechnung und die Feierlichkeiten mussten erst einmal verschoben werden.
Am 13. November war die offizielle Eröffnung der Kulturscheune geplant, vom 7. bis 15. November sollte eine Eröffnungswoche stattfinden, mit zwölf weiteren Veranstaltungen, sowie Führungen durch die neuen Räumlichkeiten. Gleichzeitig sollte nebenan im Schlösschen eine Ausstellung von Anne-Cathrin Teunissen starten. Die Flyer zur Veranstaltung waren bereits vorbereitet, viele davon verteilt. Ende Oktober war man noch optimistisch, die Veranstaltung sollte auf jeden Fall stattfinden. Das bei der Stadt Emmerich eingereichte Sicherheitskonzept sah Vorstellungen mit 30 Personen vor, notfalls wollte man auch mit nur zehn Personen die Termine durchführen. Doch leider lassen die derzeitigen Bedingungen für November keinerlei Kulturveranstaltungen mehr zu.
Arbeiten fast abgeschlossen
Vor einer Woche waren die Arbeiten in der Kulturscheune fast abgeschlossen, nur wenige Kleinigkeiten mussten noch montiert werden: Feuerlöscher, Notausgangsschilder und ein Teil der Beleuchtung. Denn später soll die Kulturscheune optimal ausgeleuchtet werden – eine Forderung aus den Förderungsrichtlinien. Scheinwerfer an der Decke sollen für die vorgeschriebene Lichtstärke sorgen, Holzlampen in Ballon-Optik werden für die Optik installiert.
Die Bühne ist sechs Meter breit und vier Meter lang. Durch zwei Meter lange Podeste kann die Fläche der Bühne verlängert werden. Der Lehmputz und die Akustikdecke sorgen für ein angenehmes Klima und eine gute Verständlichkeit, besonders für Sprechstücke. Durch verschiedene Farben werden die unterschiedlichen Bereiche des Fußbodens abgegrenzt. In der Mitte befindet sich die normale Bestuhlung, vorne an der Bühne der Rollstuhlbereich und die großzügigen Laufflächen außen. Der Zuschauerraum bietet Platz für 70 Besucher, bei Einschränkungen durch Corona deutlich weniger.
Im Plan dank freiwilligen Helfern: 320.000 Euro Kosten
Die Kosten für die Kulturscheune sind mit 320.000 Euro im Plan geblieben. Finanziert wurde der Betrag durch Spenden, inklusive einer Crowdfunding-Aktion, Sponsoren und Fördermittel. „Die Summe wäre sicher bei weitem überschritten worden, wenn wir nicht so viele Helfer gehabt hätten“, erklärte Judith Hoymann, Besitzerin des Fördervereins. Die Vereinsmitglieder und weitere Unterstützer hatten den Lehmputz, die gesamte Technik und die Pflasterung außen alleine vorgenommen.
Von der Idee bis zur Fertigstellung dauerte das Projekt sieben Jahre. Die Grundsteinlegung war im Dezember 2019, das Richtfest konnte noch passend fünf Tage vor dem ersten Lockdown gefeiert werden.
Deckenventilatoren und Fenster, die sich bei Überschreitung einer festgelegten Temperatur automatisch öffnen, sorgen für einen automatischen Luftaustausch. Das ist gerade zu Corona-Zeiten äußerst wichtig, wurde aber bereits vor der Pandemie in die Planungen einbezogen.
Eine Theke ist in den neuen Räumlichkeiten nicht vorgesehen. Bei Bedarf kann bei Veranstaltungen immer das Café im Haupthaus eingebunden werden. Trotzdem könnte später bei Bedarf eine mobile Theke angeschlossen werden, die notwendigen Wasseranschlüsse sind schon vorbereitet. Wer jetzt schon an eine tolle Location für seine nächste Familienfeier denkt, der wird enttäuscht, private Feiern sind in der Kulturscheune nicht vorgesehen.
Die Eröffnungswoche hätte einen Querschnitt der zukünftigen Veranstaltungen in dem früheren Pferdestall gezeigt. Dort werden auch zukünftig Schauspielstücke, Gedichtsvorträge, Impro-Theater, Gespräche oder Musikveranstaltungen auf dem Plan stehen.
Der Förderverein hat rund 50 Mitglieder. Die Jahresmitgliedschaft kostet für Einzelpersonen 50 Euro, für Familien 70 Euro und Firmen zahlen 200 Euro. Die Vorsitzende ist Anke Neubauer.
Drei Fragen an Anke Neubauer:
Leidet das Programm im Schlösschen Borghees wegen der Corona-Maßnahmen?
Außer im Monat November findet das meiste statt, aber die Leute sind schon vorsichtig. Man merkt aber auch, dass die Menschen sich mittlerweile an die Maßnahmen gewöhnt haben und sich letztlich mit der Situation gut arrangieren.
Warum sollte man Mitglied des Fördervereins werden?
Weil man offensichtlich etwas bewegen kann, wenn man sich zusammentut und eine Idee so nachhaltig verfolgt.
Wie könnte die Stadt, wie könnte das Land NRW den Förderverein unterstützen?
Natürlich mit finanzieller Unterstützung, am besten mit regelmäßigen Zuwendungen. Wenn wir auch weiterhin bei der Stadt Emmerich auf so ein offenes Ohr stoßen, sind wir sehr zufrieden.
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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