Krach im Hühnerstall
Krach im Hühnerstall
Untertitel
und der Hahn ist Schuld
Jeden Abend, wenn die Hennen Berta, Ilse, Monika, Sybille und der Hahn Jakobus, ihren Hühnerstall betraten, nachdem sie rund um den Bauernhof, auf dem Mist, in den Wiesen und in diversen anderen Ställen, bei den Schweinen, den Kühen, den Puten nach Futter gesucht hatten, sie sich, es in ihren Nestern gemütlich gemacht hatten, berichteten sie von dem was sie am Tag erlebt hatten.
Berta war die älteste Henne und hatte ein Mundwerk da würde sogar die dicke Bäuerin nicht mit kommen. Generell eröffnete sie die Gesprächsrunde mit einem kräftigen Fluch:
„Kreuzdonnerwetternocheinmal, heute hat mich wieder einmal das Schwein Rosalinde geärgert, aber so was von. Das Weib hat keinerlei Manieren. Sie hat ihre dicke Nase unter mein Hinterteil geschoben und mich in die Luft geworfen, dabei sagte sie, ich solle verschwinden, und ob ich nicht wüsste, das Schweine Allesfresser seien. Dabei hat sie mich mit ihren blutunterlaufenen winzigen Augen dermaßen böse angesehen, dass ich vor Schreck auf dem Mist liegen geblieben bin, wohin sie mich katapultiert hatte.“
Sybille die jüngste kicherte:
„Ja, sie tat es, nachdem du sie in den Ringelschwanz gebissen hast, weil du deine Brille nicht auf hattest und den Schwanz für einen fetten Wurm gehalten hast.“
Beleidigt drehte Berta, Sybille ihr Hinterteil zu und murmelte:
„ Die blöde Schnepfe, bildet sich ja nur etwas darauf ein, dass der Hahn sie zwei mal am Tag beglückt.“
„ Bist Du neidisch?“ Fragte Sybille mit süffisanter Stimmlage.
„ Iiiiiiiich? Neidisch? Auf dich? Ha, dass ich nicht lache. Du bist doch nur aus Haut und Knochen zusammen gesetzt, du würdest nicht mal eine gescheite Suppe abgeben,
Aus dem Topf würden mehr Augen rein sehen als raus,“ konterte Berta gehässig.
Nun war es Sybille, die beleidigt ihr Hinterteil der Berta zu drehte.
Ilse sagte, um die Situation zu entspannen:
„ Schaut einmal Mädels, was ich für ein schönes Ei gelegt habe.“
Berta legte den Kopf schief und schielte mit einem Auge auf das Ei und sagte boshaft:
„ Ei nennst du das? Ein Pingpong Ball ist das. Wetten , wenn ich es nur leicht an tippe, geht es sofort kaputt. Sieht sowieso aus, als habe es keine Schale. Ein Windei...........hahahahahha du hast ein Windei gelegt.“
„ Das ist gar nicht wahr, schau her,“ sagte Sybille und trat mit voller Wucht auf das Ei.
„ Au weh“, sagte Monika,“ schau nur was du jetzt angerichtet hast, haut die ihr eigenes Ei zu klump.“
„ Als wenn es dich etwas anginge, was ich mit meinen Eiern mache. Nichts, aber auch gar nichts, du legst doch schon seit der letzten Mauser keine Eier mehr, bin gespannt, wann du im Suppentopf landest,“ fauchte Sybille.
„ Stimmt,“ trat Monika der Sybille zur Seite, „ sie kann mit ihren Eiern, machen was sie will.“
„ Hat dich jemand um deine Meinung gefragt?“ Wies Berta Monika zurecht und ordnete ihr Federkleid.
Monika plusterte sich auf, richtete sich zur vollen Größe auf und fuhr mit einem:
„ Du blöde alte Henne,“ der Berta ins Gefieder.
Sofort mischten sich auch Ilse und Sybille ein, dass die Federn flogen.
Der Hahn Jakobus, der bis jetzt neutral hoch über den Hennen auf seiner Stange gesessen hatte, ließ einen Kräher los, dass die Wände des Hühnerstalles erzitterten.
Sofort trat unheimliche Ruhe ein. Jakobus kam von seiner Stange herunter, ging mit geschwollenem Kamm die Front seiner Hennen ab und sagte:
„ Meine Damen, das mach ich nicht mehr mit. Jeden Abend das gleiche Spiel, dass in einer Keilerei endet. Ich wandere aus.“
Mit diesen Worten verließ er den Hühnerstall und ließ das verdutze Quartett Hühner zurück.
Berta setzte sich in ihr Nest, die anderen Hennen suchten ebenfalls ihre Nester auf und Berta sagte:
„ Ich versteh gar nicht was der will. Immer hat er an uns etwas aus zu setzen, dabei haben wir ihm überhaupt nichts getan. Ein Mann eben.“
Die anderen Hennen stimmten ihr zu. Dann schliefen alle vier friedlich ein. Sie dachten noch lange über ihren bescheuerten Hahn nach und ob er wohl wieder kommen würde.
Ende
Autor:Renate Becker aus Emmerich am Rhein |
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