Kleine und Große unter einem Dach
Ein Umzug ist immer recht anstrengend, aber wenn man so viele helfende Hände hat, wir Anja Ferschweiler, die den Kindergarten „Waldzwerge“ in Haldern leitet, dann ist das halb so wild. 20 Eltern standen ihr gestern zur Seite, als das große Projekt in die Schlussphase ging. Seit 2005 ist der Kindergarten in Kontakt mit der Senioreneinrichtung St. Marien, ab Mittwoch leben die Kindergartenkinder mit den Bewohnern unter einem Dach.
Deshalb wurden am Samstag in die frisch renovierten Räume im Altbau vom St. Marien Stühlchen, kleine Tische, Sessel und Sofas, Schränke und Unmengen von Spiel- und Lernmaterialien geschleppt. Mit privaten Anhängern und Kastenwagen war das Umzugsteam unablässig zwischen dem bisherigen Domizil und den neuen Räumen unterwegs. Am Montag und Dienstag wird dann weiter eingerichtet, am Mittwoch Morgen gibt es einen kleinen Sektempfang für die Eltern und die Möglichkeit, die neuen Räume zu besichtigen. Am Mittwoch Nachmittag dann sind die Senioren herzlich zu einer kleinen Einweihungsfeier und gemeinsamem Singen eingeladen.
Mit diesem Umzug findet ein generationsübergreifendes Projekt eine dauerhafte Bleibe in der Senioreneinrichtung. Was 2005 damit begann, dass die Kinder einmal pro Woche in der Senioreneinrichtung zu Mittag aßen, entwickelte sich über gemeinsame Malzeiten, gemeinsame kleine Aktivitäten über Jahre hinweg, so dass sich das Konzept des gemeinsamen Lebens unter einem Dach langsam konkretisierte.
Im Rahmen des Umbaus ist auch ein Begegnungsraum angebaut worden, der für Senioren und die Kinder gleichermaßen erreichbar ist. War mag, wird sich nach dessen Fertigstellung hier zusammenfinden, lesen, sich austauschen, miteinander spielen. „Das war früher in den Großfamilien ja üblich. Diese Strukturen gibt es aber kaum noch, und so ist diese Maßnahme deshalb toll, weil die Kinder vorbehaltlos und ohne Berührungsängste mit den alten Menschen umzugehen lernen“, erläutert Anja Ferschweiler. Während die Gruppenräume schon toll renoviert sind, fehlt für die Fertigstellung des Begegnungsraumes derzeit noch das Geld. Das hofft Andrea Ferschweiler mit ihrem Team jetzt durch Spenden zusammenzubringen.
Autor:Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein |
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