Jüdische Tradition
Jüdisches Neujahrsfest "Rosch ha-Schana" im PAN
Schülerinnen und Schüler ab Klasse sieben der Gesamtschule Emmerich waren beteiligt am jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana, das auf Initiative der Bürgeraktion "Pro Kultur" im PAN gefeiert wurde. Es begann mit einem Gebet, das Lehrer René Siepermann vorlas. Tänzerisch wurde eine Geschichte aus dem Chassidismus präsentiert, und begleitet von Lehrerin Heike Rotherm am Keyboard erklang Gesang. Die musikalischen Intermezzi von Heike Rotherm variierten das Stück "Nefeli" von Ludovico Einaudi, der auch die Filmmusik für "Ziemlich beste Freunde" komponierte.
Pro Kultur-Vorsitzende Irene Möllenbeck hatte eingangs den Wunsch geäußert "noch viele weitere Begegnungen zu diesem und anderen Themen zu haben." Und Wolfgang Tyssen, stellvertretender Leiter der Gesamtschule, wollte "Mut machen, Euch auf das Judentum einzulassen."
Eine beeindruckende Ansprache hielt Oberstufen-Schülerin Stephanie Gironce: "Aber auch über die Judenverfolgung im nationalsozialistischen Deutschland hinaus konzentriert sich die Betrachtung des Judentums allzu oft auf dessen Rolle als Sündenbock. Die wirre Theorie, die Corona-Pandemie sei durch jüdische Bürger verursacht worden, erscheint vermutlich allen Anwesenden als abwegig. Sie ist aber einerseits nur ein weiterer Schritt in der Tradition kruder Schuldzuweisungen und zeigt andererseits den in der deutschen Gesellschaft leider allzu weit verbreiteten Alltagsantisemitismus." Und weiter: "Bei uns an der Gesamtschule wird versucht, den Millionen Schicksalen auch durch eine individuellere, positivere Perspektive gerecht zu werden." Eine der wichtigsten Traditionen des jüdischen Neujahrsfestes sei die des Schofar, sie solle Juden an ihre moralischen Pflichten erinnern: "Auch wir wollen uns vornehmen, unsere moralischen Pflichten einzuhalten und Alltagsantisemitismus entgegen zu treten, egal, wo er uns begegnet", schloss sie und erhielt viel Beifall.
Umrahmt wurde die Veranstaltung von einer Wanderausstellung, mit der der Landschaftsverband Rheinland (LVR) auch nach Emmerich angereist war. Vor dem PAN konnten sich Schülerinnen und Schüler und weitere Interessierte über die Geschichte des Judentums im Rheinland anhand von Schautafeln informieren, sich Infos und Musik per QR-Code aufs Smartphone laden oder ihre Namen in hebräischer Sprache auf einen Button drucken lassen. Zum Ausklang von Rosch-ha Schana gab es süße Give-aways.
Autor:Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein |
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