“Jopi“ nimmt Abschied - bei Fastnackt

Fotos (3): Ralf Beyer
3Bilder

Sie haben Muskelkater im Bauch? Tiefe Tränensäcke unter den Augen? Oder eventuell wunde Handflächen? Dann könnte es sein, dass sie am vergangen Freitag oder Samstag Abend dem Fastnackt-Programm im Seifenblasen Keller gelauscht haben.

emmerich Diese oben genannten „Wehwehchen“ sind jedoch keineswegs negativ behaftet. Sie zeugen lediglich von einem Abend, der die Lachmuskeln strapazierte, die Handflächen durch eifriges Applaudieren erröten und das Gesicht durch Tränen vor Lachen etwas anschwellen ließ.

Die Sitzungen der Fastnackt Gruppe sind seit ewigen Zeiten legendär und versprechen in jedem Jahr Sketche zum niederknien, über die verschiedensten politischen, sozialen oder menschlichen Gegebenheiten. Mit den Akteuren Gert Rompel, Ludger und Sabine Gerritschen, Ernst Verwaayen, Theo Gerritsen, Marcel Meister, Burkhard Look, Thorsten Banning, Nicole Derksen, Milena Wehren, Nina und Anne Meisters, sowie der Technik mit Nico Winter, dem Verantwortlichen für die Bühne Horst Bressau und „The FastNackt Three“ Thorsten Banning, Nicki Piefel sowie Benjamin Wolters, wurde einmal mehr ein Bühnenprogramm geboten, welches seines Gleichen sucht. Eines, welches durchaus auf größeren kulturellen Bühnen Bestand hätte.

Mit umgetexteten aktuellen Chart Hits wie „Dollar“, „Over the Rainbow“„Fuck you“ beziehungsweise „Papparazzi“ wurden unter anderem die Politik, Google Earth und Promis wie Daniela Katzenberger auf die Schüppe genommen. Einer der Hingucker des Abends war sicherlich, als Ernst Verwaayen in ein „Tüchlein“ gehüllt mit Ukulele auf der Bühne den Song „Somewhere over the Rainbow“ „performte“. Dabei fielen die Frauen im Saal fast „Beatles-mäßig“ in Ohnmacht. Hier wurden schon die ersten Lachmuskeln des Publikums extrem beansprucht. Kurz vor der Pause brachte Gert Rompel wieder einmal einen hitverdächtigen Song. Mit „Du kriss nich immer watte bestellt hast“ (Rolling Stones, You can´t always get what you wan´t), wurde der besondere Humor der Fastnackt-Gruppe herrlich unterstrichen. Zu diesem Zeitpunkt waren die ersten Besucher bereits körperlich „extrem angeschlagen“ vor Lachen und Weinen. Ein weiteres Highlight brachte „The Voice“ Milena Wehren mit dem Song „Papa Razzi“ (Lady Gaga, Paparrazzi) bei der man aufgrund ihrer starken Stimme nicht mehr wusste, ob man über den so herrlich umgetexteten Song lachen oder einfach nur stillschweigend den Gesang genießen sollte. Sie kam als Daniela „die Katze“ Katzenberger auf die Bühne und sah ihr zum verwechseln ähnlich.

Theo Gerritsen lief zur Hochform auf, als er einen Vortrag zur Fußball WM 2014 mimte, bei der die „gewünschte“ Final-Partie zwischen Deutschland und den Niederlanden natürlich zu Gunsten der Deutschen ausging. Theo Gerritsen stellte im Anschluss ganz klar, dass er sich gerade für sein Publikum körperlich extrem verausgabt hatte. Dann folgte ein bewegender Moment. „Jopi Heester´s“Ende - zumindest bei Fastnackt. „Also damit mal eins klar ist,“ sagte Theo Gerritsen am Anfanges dieses Sketches, „ich hab die Schnauze voll von Jopi. Ich hab den Kerl noch nie gemocht. Und schon allein diese ganze Plackerei mit den Klamotten!“ Diese herrliche trockene Aussage brachte das Publikum derart zum Lachen, dass die meistens sich an ihrem Stuhl festhalten mussten. Was dann allerdings folgte, war nicht nur extrem lustig, sondern künstlerisch gesehen ein absoluter Gaumenschmaus.
Theo Gerritsen zog auf der Bühne „Jopi´s“ Klamotten aus und sang - sozusagen zu Jopie´s Abschied - das Lied „You are so beautiful“ von seinem absoluten Idol Joe Cocker. Nicht nur, dass die Stimmenähnlichkeit absolutes „Gänsehaute-Feeling“ verursachte, mimte er den Rocker so täuschend ähnlich, dass man sich fragte warum Theo Gerritsen nicht auch auf den ganz großen Bühnen gestanden hat. Sein Auftritt an diesem Abend bescheinigte ihm ausreichend Talent dafür. Es wird nächsten Freitag und Samstag nochmals zwei Vorstellungen geben.
Die Akteure haben schon bekannt geben, dass es auch im nächsten Jahr wieder ein „Maijucken“ geben wird. „Wir wissen zwar noch nicht was wir machen, aber irgendwas fällt uns schon ein“, so Gert Rompel.
Wer Interesse an Karten hat, sollte diese möglichst schnell bei den üblichen „Verdächtigen“ Sabine Gerritschen oder Johannes Verbücheln ordern.

Autor:

Betty Schiffer aus Emmerich am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.