Im Amtsgericht: Plakatausstellung gegen das Vergessen

Amtsgerichtsdirektor Edmund Verbeet hat eine einzigartige Ausstellung nach Emmerich geholt.
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  • hochgeladen von Caroline Büsgen

Terrorregimes war. Aus diesem Grunde hat er sich dafür eingesetzt, dass die gleichermaßen eindrucksvolle, hochkarätige wie auch berührende Plaktausstellung „Keeping The Memory alive“ ab 8. November im Amtsgericht gezeigt wird.
Ein adrett gefalteter Stapel Herrenhemden, aus dem unten ein Stück eines KZ-Hemdes herauslugt, das Hinkelstein-Spiel auf Kästchen, die einen Menschen darstellen, dessen Arm-Felder mit einem Judenstern gekennzeichnet sind, oder das Makro eines Schulhefes, in dem x Mal geschrieben steht „ „... Ein Jude ist nicht mein Freund ...“ - die ausgewählten Arbeiten sind von einer Unmittelbarkeit und Eindringlichkeit, die betroffen macht. Mit den Mitteln der Verfremdung an Fotografien, verschiedenen Hoch-, beziehungsweise Tiefdruckverfahren setzen sich die Künstler mit ihrer Beziehung zum Holocaust auseinander. Bildnersiche Mittel und Motivwahl zeigen ein breites Spektrum individueller Interpretationsansätze, wobei allen ein Anliegen gemeinsam ist: Die Erinnerung an die Verbrechen und die Mechanismen, die diese überhaupt erst ermöglicht haben, muss lebendig bleiben. Die Auswahl der von einer hochkarätigen Jury umfasst 16 Plakte, die aus über 300 Arbeiten junger Grafiker und Designer 2011 im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs eingereicht wurden. Für den Amtsgerichtsleiter sind diese Initiativen gegen das Vergessen, ebenso wie die Stolpersteine, notwendig, um zu verhindern, dass mit dem Tode der letzten Zeitzeugen auch die Erinnerung von Betroffenen verloren geht.
„Wenn das Familiengedächtnis, das über achtzig bis neunzig Jahre reicht, verlischt, bleibt natürlich ein historisches Gedächtnis. Das aber verändert sich, wenn es keine Überlebenden des Holocaust mehr gibt!“ appelliert Edmud Verbeet dringend, den Titel der Ausstellung als Imperativ, als Aufforderung, zu verstehen. Denn: „Nur wer ein Gedächtnis hat, kann sich erinnern“, ist sein Anliegen, gerade aus dem Bereich der Justiz einen Beitrag zur aktiven Aufarbeitung der NS-Verbrechen zu leisten. Die Ausstellung wird am 8. Novemer, 18 Uhr, im Amtsgericht an der Seufzerallee eröffnet und ist bis zum Ende am 31. Januar montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung zu besichtigen. Es kann unter Tel.: 0 28 22/6 94 32 Unterrichtsmaterial angefordert werden.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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