Resonanz ließ in Rees am vergangenen Wochenende zu wünschen übrig
Großer Aufwand für Drive-In-Konzerte
Um endlich wieder Musiker und Musikbegeisterte zusammenzubringen entschied man sich in Rees jetzt zu einem Drive-In-Konzert. Trotz des erheblichen Aufwands kamen am letzten Wochenende aber nur je 20 bis 30 Fahrzeuge und damit 50 bis 70 Zuschauer zu den beiden Veranstaltungen.
Mitte März wurde der Buena Ressa Music Club wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Für einen Club, der sich neben Vereinsbeiträgen zum größten Teil durch Veranstaltungen und Einnahmen durch Getränkeverkäufe finanziert, war damit das Ende fast besiegelt. Doch die Clubmitglieder und auch andere Musikfreunde aus Rees und Umgebung unterstützen den Club mit Spenden, bis zum Jahresende ist der Fortbestand gesichert.
Der Vorstand des Clubs wollten auch in der Corona-Zeit den Kontakt zu den Freunden selbstgemachter Musik nicht abbrechen lassen. Daher entschied man sich Streamingkonzerte aus dem Club zu übertragen. Die Musiker auf der Clubbühne hielten einen Sicherheitsabstand, zusehen konnte man am heimischen Computer. Als sich der Erfolg der Drive-In-Kinos landauf und landab abzeichnete, kam dem Clubvorsitzenden Egon Schottek die Idee ein Autokonzert zu veranstalten. Mit einem so großen Aufwand hatte aber keiner gerechnet.
Zwei Monate für die Vorbereitung
Bevor am letzten Wochenende das Event über die Bühne gehen konnte, waren viele Besprechungen notwendig. Zwei Monate lang hatte sich regelmäßig der Vorstand zur Planung getroffen, mit der Stadt Rees als zuständige Ordnungsbehörde fanden Treffen und viele Telefonate statt.
Auch wenn nur Platz für rund 40 Fahrzeuge vorhanden war, mit dem technischen Aufwand hätte man - zu normalen Zeiten - auch tausende Gäste beschallen können.
Der Aufbau von Bühne und Technik dauerte am Freitag fast sechs Stunden. Der Buena Ressa Music Club befindet sich seit jeher in der glücklichen Situation, dass einige Veranstaltungstechniker, mit teilweise eigenen Firmen, zu den Clubmitgliedern gehören. Das garantiert auch Zugriff auf beste Ton-, Licht-, Kamera- und Bühnentechnik, zu vergleichsweise günstigen Preisen.
Sechs Stunden für den Aufbau
Auch wenn die Fahrzeuge teilweise ein Stückchen von der Bühne entfernt standen, war für optimale Sicht und Ton gesorgt. Auf einer 16 Quadratmeter großen LED-Wand wurde das Bild von fünf eingesetzten Kameras angezeigt, der Ton wurde neben der Beschallungsanlage auch per UKW-Sender in die Autoradios übertragen.
Neben dem erheblichen technischen Aufwand waren auch umfangreiche corona-bedingte Vorgaben umzusetzen. Über zehn Ordner mussten dafür sorgen, dass keiner der Gäste ohne Begleitung sein Fahrzeug verlässt. Die Eintrittskarten und Getränke mussten im Vorfeld gebucht und kontaktfrei übergeben werden. Selbst Fußgänger oder Fahrradfahrer, die zufällig am Veranstaltungsgelände stehen blieben, wurden freundlich zum Weitergehen aufgefordert.
Damit sich der Aufwand lohnte, hat man direkt an zwei Abenden hintereinander Musik angeboten. Am Freitag stand als Opener der irische Singer-Songwriter Shane Ó Fearghail auf der Bühne. Danach war freie Bühne für die Stammmusiker des Clubs, die in unterschiedlichen Besetzungen verschiedene Musikgenres bedienten.
Am Samstag standen dann Profimusiker auf der großen Bühne. „Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Musiker zum Zuge kommen, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten“, erklärte Buena Ressa Music Club-Geschäftsführer Egon Schottek, „Martin Engelien und die anderen Künstler haben teilweise vier Monate nicht mehr auf einer Bühne gestanden.“
Zu normalen Zeit tourt der musikalische Leiter der Klaus-Lage-Band mit monatlichen wechselnden Künstlern durch die deutschen Clubs und Verstaltungshallen. Nach Rees hatte er Charly T. (Marius Müller-Westerhagen, Rheingold, The Lords, Nena), Jürgen Dahmen (Wolf Mahn), Jeanette Marczewka (Victor Smolski´s Almanac) und Francesco Marras (Bonfire, Purpendicular und Toby Hitchcock) mitgebracht.
Leider waren beiden Veranstaltungen nicht so gut besucht, wie es sich die Veranstalter gewünscht hatten. „Viele sind jetzt doch, wider Erwarten, in den Schulferien verreist“, bedauerte Schottek. Das Bühnenprogramm wurde auch auf einer LED-Wand (links) übertragen. Kontaktlos konnten die Besucher dem Treiben auf der Bühne lauschen. Der Ton wurde per UKW-Sender in die Autoradios übertragen.
Dirk Kleinwegen
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.