Glosse: Aufstieg zum Everest - oder die neu hergerichteten Sichtachsen in Hoch-Elten

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Die Lady ist an diesem frischen Märztag nicht wirklich in Stimmung, den Aufstieg zum Gipfel des Everest in Angriff zu nehmen. Zu grau. Zu kalt. Und viel zu früh am Tag! Doch der Seilpartner hält dagegen und lockt mit einem grandiosem Fernblick über die Täler. Also am Basiscamp (Parkplatz am Wildweg) nach der Bergausrüstung gegriffen und startklar gemacht. Zum Glück geht's nicht über "Der steile Weg" nach oben, den heben wir uns für den Abstieg auf. Gemächlich wandern wir an der Ostwand entlang, Schritt für Schritt, keine Müdigkeit vorschützen. Bei dem ganzen atmungsaktiven Outdoor-Gedöns (wo, welches?) fängt natürlich keiner an zu schwitzen oder zu frieren, niemals!

Der Himmel zieht zu, Wind kommt auf und bläst uns den Schnee nur so um die Löffel. Wir nehmen die Eispickel zur Hand und hauen Stufe für Stufe in die Südflanke dieses gigantischen Killerberges. Bestimmt ist schon der rechte kleine Zeh erfroren und die Luft ist so verflixt dünn geworden.
"Schau mal", unterbricht mein Mann meine Bergfantasien. "Wir sind schon an der Obstbaumwiese am Barfußwanderweg angekommen!" "Und da gibt es ganz viele Bänke", erinnere ich mich siegessicher. "Gleich kommt auch die Sonne raus", verspricht weltbester Coach von allen. "Ja nee, is klar", denke ich, strecke mein Gesicht jedoch pflichtschuldigst Richtung Sonne.

Doch plötzlich - ich halluziniere bestimmt ob der Sauerstoffknappheit in dieser großen Höhe - milchige Wärme auf meinen Wangen.

Oooh jaa, tschakka, Du schaffst das, loos, gib's mir, koommm, mehr davon, jetzt, jaaaaa!!!!!

"Ich locke die Sonne", erkläre ich mit Unschuldsblick ungefragt den zweifelnd dreinblickenden Obstbäumen. "Hättet Ihr ja längst schon mal in Angriff nehmen können!"

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Scheint jedenfalls gewirkt zu haben :-) denn oben auf dem Eltenberg (wahnsinnige 82 m hohe Endmoräne) angekommen haben wir bestes "Fernsehwetter". Fast zu gut, denn die Kamera bekommt leider Schwierigkeiten mit den Lichtverhältnissen.
Während ich mich letztes Jahr noch gewundert habe, dass die Sichtachsen vom Eltenberg allesamt zugewuchert waren, hat man seit Februar wieder von 3 Stellen aus einen guten Ausblick. Von Hüthum, Emmerich mit der roten Rheinbrücke, über das "Kernie", die Kirchtürme von Griethausen und Rindern bis letztendlich zur Schwanenburg und Stiftskirche von Kleve.
Der Drususbrunnen und das Pfannkuchenhaus sind heute nicht geöffnet, aber ich freue mich, dass am alten Waldhotel fleißig gewerkelt wird.
Auf den letzten beiden Bildern zum Vergleich der Blick vom kupfernen Knopf in Kleve Richtung Elten.

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

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