Geschulter Blick und ein schnelles Urteil

Kunstkenner Heinz Janssen (rechts) bewertete gestern im Reeser Museum wieder einmal Gemälde. Foto: Ralf Beyer
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Rees. Die einen waren en täuscht, die anderen ernüchtert oder einfach nur dankbar für einen guten Tipp, den sie kostenlos von einem Fachmann erhielten.

Einen solchen Andrang, wie bei der gestrigen Gemäldebewertung hatte das Koenraad-Bosman-Museum schon lange nicht mehr erlebt. Immer wieder kamen Menschen, meist älterer Natur mit großen, von Decken oder Papier verhüllten Gegenständen in das Museum, nahmen artig Platz und warteten, bis auch sie endlich an der Reihe waren.
Mit ihrem verhüllten Objekt begaben sie sich in den hinteren Teil des Museum, wo Kunstkenner Heinz Janssen sie bereits erwartete. Hier wurde nun auch schnell klar, was sie unter den Decken bei sich trugen: Gemälde. Und genau die wollten sie vom Fachmann unter die Lupe nehmen lassen. Vielleicht sogar in der Hoffnung, dass es sich dabei um ein verborgenes „Schätzchen“ handelte.
Dem geschulten Auge blieb dabei nichts verborgen und so manch ein „Traum“ zerplatzte innerhalb weniger Minuten, wenn der Galerist sein Urteil fällte. „Das ist nur eine Reproduktion, ohne großen Wert.“ Allerdings hatte die Dame damit auch schon gerechnet. „Das Original wäre nicht zu bezahlen“, erklärte Heinz Janssen der älteren Dame.
Manch einer wollte auch einfach nur wissen, was er da seit Jahren an der Wand hängen hat. „Dieses Bild ist schon seit vier Generationen in unserem Besitz“, gab der ältere Mann an. Heinz Janssen nahm die Lupe zur Hilfe und bewertete den „alten Holländer“ mit knapp 800 Euro.
„Manch einer glaubt weiß Gott was zu haben, die muss ich dann erst einmal bremsen“, bemerkte der Fachmann. Hier und dort riet Janssen daher auch vom Verkauf ab, da die Auktionshäuser mit der Art von Gemälden geradezu überfüllt seien, anderen gab er aber den Tipp, sich an der Gemäldebörse in Rees zu beteiligen. „Es ist auch für mich ein interessanter Termin, denn ich kann frei entscheiden, ohne das ein Auktionshaus hinter mir steht.“ Und schon brachte Hausmeister Rainer van der Horst den nächsten „Kunden“ herein.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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