Filmkunst in Haldern
"Haldern strahlt einen ganz besonderen Charme aus." Für die Lindendörfler ist das vielleicht noch selbstverständlich, doch für Auswärtige, wie die Dokumentarfilmerin Monika Pirch, ist das schon etwas außergewöhnliches. Sie dreht zurzeit einen Film über das Leben im Dorf, dessen Ausgangspunkt für sie die Haldern Pop Bar ist.
Hier wird Fußball zusammen geschaut, Musik gehört, man lauscht Lesungen oder beobachtet vom Fenster aus das Treiben bei der Kirmes oder dem Schützenfest. Was liegt da also näher, als die Bar in den Mittelpunkt zu stellen. Sie ist Dreh- und Angelpunkt. "Man geht immer wieder hin und zurück und findet einzelne Personen, die einen ins Dorf mitnehmen", erklärte Monika Pirch. Sie will die Zuschauer mit rausnehmen ins Dorf und eintauchen in die Lebensfreude der Menschen.
Sie hat dazu bereits auf dem Haldern Pop Festival gedreht wie auch beim Schützenfest. Am Ende ist sie aber noch lange nicht, denn gut Ding will Weile haben. 2019 soll ihr zweiter Dokumentarfilm fertig sein. Gebürtig stammt Monika Pirch aus Braunschweig, aufgewachsen ist sie in Emmerich. Sie hat Fotografie und Medienkunst studiert, arbeitet jetzt als Editorin und Filmregisseurin. "Ich habe die Aktivitäten der Pop Bar zum Anlass genommen ins Dorf zu schauen."
Doch zunächst einmal hat sich Monika Pirch um ein ganz besonderes Filmprojekt in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule gekümmert, das mit dem Titel "Filmkunst in Haldern" überschrieben ist. Thomas Ruffmann bezeichnete es daher auch als Höhepunkt des Semesters. Die Zusammenstellung des Programms ist schon einzigartig, denn an die entsprechenden Filme kommt man nicht mal eben so. "Das ist schon mit relativ hohen Kosten verbunden. Daher ist es toll, dfass die VHS eingesprungen ist", lächelte die Regisseurin.
Start der fünfteiligen Filmreihe ist am 16. Oktober, wenn ein Klassiker der filmischen Heimatforschung den Auftakt macht: "Die stolzen Jahre" zeigt ein fiktives Dorf im Hunsrück von Regisseur Edgar Reitz. Hier überspannt sein filmisches WEerk 150 Jahre deutscher Dorfgeschichte. In dieser Folge geht es um den Ausverkauf dörflicher Bausubstanz, den Fast-Verkauf der wirtschaftlichen Basis und die Entstehung von Musik durch die Klangwelt des Dorfes. "Kein besserer Ort als die Pop Bar ist für diese Filmreihe denkbar", so Ruffmann. Zu Gast ist Komponist und Autor Heiner Frost, der nach dem Film mit den Zuschauern ins Gespräch kommen möchte, denn das ist der Sinn dieser Filmreihe. Mit dem Film "Die stolzen Jahre" startet die fünfteilige Filmreihe in Haldern. Foto: Veranstalter Die Filme laufen jeweils ab 19.30 Uhr in der Haldern Pop Bar.
Der Eintritt kostet sieben Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Einige Veranstaltungen werden aufgezeichnet. Am 27. November ist der Dokumentarfilm "Song from the Forest" zu sehen. Zu Gast ist hier Dr. Astrid Reimers vom Institut für Europäische Musikethnologie der Uni Köln.
Am 18. Dezember läuft der Spielfilm "Golden Door". Als Gesprächspartner steht Professor Dr. Aladin El-Mafaalani, Politikwissenschaftler der Fachhochschule Münster zur Verfügung. Am 15. Januar flimmert "Guca" über die Leinwand. Mit von der Partie ist hier der Romamusiker Srecko Demirovic, der auch schon auf dem Haldern Pop festival war. Last but not least gibt es am 19. Februar ein besonderes Finale mit dem Dokumentarfilm "Wo die Linden rauschen". Zu Gast ist Filmemacher Clemens Reinders sowie Dr. Dagmar Hänel vom Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte des LVR.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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