"Et Hollandes Trämke" im Heimathaus
Sie hatte eine große Bedeutung für die Menschen. Dabei war sie nicht einmal einen Meter breit. „Wie bedeutend das war, zeigt diese Ausstellung“, bemerkte Freitagabend die stellvertretende Landrätin des Kreises Borken, Silke Sommers bei der Eröffnung der eindrucksvollen Ausstellung über die Geschichte der Tram, die zurzeit im Heimathaus in Anholt zu sehen ist.
Der Heimatverein hat die Geschichte der Tram wieder zum Leben erweckt. „Et Hollandes Trämke“ wurde die Kleinbahn, die von Doetinchem über Anholt und Isselburg fuhr, liebevoll genannt. „Für manche der Anwesenden verbinden sich noch Kindheitserinnerungen mit dem Züglein, das einmal die Verbindung von Anholt mit der großen weiten Welt herstellte“, erinnerte die Vorsitzende des Heimatvereins, Marianne Meyer an die Tram und die Linie „Der eiserne Weg“, wie die Tramlinie zwischen Doetinchem und Isselburg genannt wurde. Die Tram war weit mehr als nur eine Kinderbelustigung. „Sie war, wie man heute sagen würde, ein wichtiger Standortfaktor für die heimische Landwirtschaft und das Gewerbe, weil sie es möglich machte, große Mengen von Gütern zu erschwinglichen Kosten zu transportieren und auch entfernte Absatzmärkte zu erschließen“, so Marianne Meyer.
Die Tram brachte aber auch Touristen nach Anholt. Für den Heimatverein lag daher die Idee nahe, dieses Stück Heimatgeschichte aufzuarbeiten. „Aus der Idee wurde ein grenzüberschreitendes Projekt“, erzählte die Vorsitzende. Daran war nicht nur der Heimatverein beteiligt, sondern auch die Oudheitskundige Verenigung Gendringen, die Stichting Exploitatie Nederlands Ijzermuseum in Ulft, das Comite Geldersche Tram und das Openbaar Vervoer Museum in Doetinchem. So sind nicht nur Bilder aus der damaligen Zeit im Heimathaus in Anholt zu sehen, sondern auch ein Modell der Tram im Maßstab von 1:10. Die Geschichte wird ausführlich auf zahlreichen Tafeln beschrieben, Fahrkasten und alte Fahrkarten, Schilder von alten Herstellern der Lokomotiven und einiges mehr ist bis zum 26. Oktober zu bewundern.
Paul Biermann vom Heimatkreis Isselburg bemerkte, dass viele Hände und Köpfe an der Aufarbeitung der Tramgeschichte beteiligt gewesen sind. „In mühevoller und liebevoller Kleinarbeit ist diese Ausstellung erarbeitet und in Szene gesetzt.“ Die Tram habe die Menschen näher zusammen gebracht. Wie eben auch an diesem Abend. Bürgermeister Rudi Geukes war daher auch voll des Lobes. „Sie haben etwas ganz tolles auf die Beine gestellt.“ Willy van Aalst vom Comitee Geldersche Stoom Tram Maatschappij gab noch einmal einen kurzen Blick in die Geschichte der Tram. Es gibt übrigens ein sehr gut gemachtes Begleitheft.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.