Einen leckeren Hering genießen
Hmm, war das lecker. Kopf in den Nacken, den Hering am Schwanz gepackt und schon rutschte er den Gaumen herunter. So gesehen beim zweiten Emmericher Flaggetjesdag am Samstag auf der Rheinpromenade.
Die Strandkörbe vor dem infoCenter waren gestern schnell belegt. Viele genossen den Trubel etwas abseits mit einer leckeren Erdbeerbowle. Andere hingegen waren nur wegen einem gekommen, dem leckeren Hering. Den verteilte man am Stand von Wennekes aus ‘s-Heerenberg gleich reihenweise. Viele genossen ihn einfach so, der echte Kenner nahm natürlich ein paar Zwiebeln dazu.
Was in den Niederlanden, vor allem in Scheveningen, Jahr für Jahr groß mit einem Straßenfest gefeiert wird, scheint sich auch hier am Niederrhein nach und nach durchzusetzen. Dafür jedenfalls will die deutsch-niederländische Vereinigung Liemers Niederrhein sorgen. Sie hatte nun bereits zum zweiten Mal den so genannten Vlaggetjesdag auf der Rheinpromenade organisiert. Und die Leute von Liemers wissen, wie man solch eine Veranstaltung in Szene setzt. Denn die beiden Präsidenten, auf niederländischer Seite Stoni Scheurer sowie ihr Gegenüber auf deutscher Seite, Michael Arntz kamen extra mit dem Feuerlöschboot über den Rhein, um ein Fass mit frischem Heering anzuliefern. Doch das war gar nicht so einfach, denn Anlegen konnten sie am Steiger nicht. So mussten sie das Fass mit einer Sackkarre vom Zollhafen zur Promenade bringen. Rein symbolisch versteht sich. Denn natürlich hatte Wennekes genug frischen Hering in den Kühltruhen gelagert.
Gut gelaunte Holländer
Derweil sorgte das Dweil Orkest aus Zevenaar für typisch holländische Stimmung. Alle waren gut gelaunt, nach einem 5:1 Sieg der Holländer gegen Weltmeister Spanien am Vorabend verstand sich das von selbst. Bürgermeister Johannes Diks war zuversichtlich, „dass es gelingen kann, die Tradition einiger niederländischer Hafenstädte auf Dauer auch in Emmerich am Rhein zu begründen.“ Und in diesem Jahr stimmte auch der Spruch: „Der neue Hering ist wieder da, de nieuwe Haring is er weer.“ Honorarkonsul Freddy Heinzel begrüßte die Gäste in diesem Jahr in holländischer Sprache. Er wies auf die vielen deutsch-niederländischen Veranstaltungen in den vergangenen Tagen hin. Die Region sei ein Vorbild, was die grezüberschreitende Zusammenarbeit anginge. König Willem Alexander hatte bei seinem Besuch in Kleve gesagt, es sei eine Region, in der Europa erfahrbar sei. Stoni Scheurer: „Die Region ist bei vielen kulturellen Veranstaltungen zusammen gewachsen. Ich hoffe, dass es sich auch auf andere Bereich ausweitet.“ Und dann konnte man Hering, Käse und Poffertjes genießen.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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