Ein Helau auf die kleinen Praester Narren

Foto: WS
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Der Emmericher Karneval hatte mit der Kindersitzung in Praest am gestrigen Nachmittag ganz sicher einen vorläufigen Höhepunkt erricht. Mehr als 90 kleine Akteure sorgen drei Stunden lang für ein tolles und unterhaltsames Programm.

Sie dokumentierten farbeprächtig, ausgelassen und fantasievoll: Der Praester Karneval braucht sich um seinen Nachwuchs keine Sorgen zu machen. Anders sieht es dagegen bei den Betreuerinnen aus, und so appellierte Ilona Kellner, Präsidentin des Praester Kinderkarnevals gleich nach der Begrüßung und dem Einzug der kleinen rot-weißen Funken an die Erwachsenen, sich doch als Betreuer zu engagieren. Ansonsten sei eine Zukunft des Kinderkarnevals fraglich, so die ‚Leopardin’ Kellner. Wie sie hatten viele der kleinen und großen Gäste sich das passende Kostüm zum Motto ausgesucht: „Kika Praest möcht’ Euch verwöhnen im Königreich der Löwen“. Und so gaben sich Simba, Timon, Pumba und Nala samt Widersachern im Großformat als Bühnenbild die Ehre.

Lange bevor der Einzug der Funken und damit die Kindersitzung offiziell begann, hatten sich die Gäste im Pfarrzentrum eingefunden, um den närrischen Nachmittag mit einem gemütlichen Familienkaffee einzuleiten. Im Foyer gab es reichlich Kuchen, den die Praester für die Veranstaltung spendiert hatten, die es schon seit über 20 Jahren gibt. Jede Mensche Schnupptüten gingen über die Theke, dazu Kaffee und Kaltgetränke und so geriet die Veranstaltung schon im Vorfeld zu seinem karnevalistischen Nachmittag für drei Generationen, denn viele Großeltern waren auch mit in den Praester Dschungel gekommen.

Fantasievolle Kostüme, Masken, geschminkte Gesichter und tolle Accessoires verwandelten das Pfarrzentrum in ein Meer von Indianern, Raubkatzen und Giraffen, unter die sich allerdings auch Polizisten, Bienen, Mönche, Chinesinnen und selbstverständlich auch kleine Prinzessinnen oder spanische Tänzerinnen gemischt hatten: „Manchmal tanze ich auch so gerne!“, bekannte die neunjährige Marit, die in einem prächtigen, mit schwarz-roten Vollants besetzten Kleid als Flamenco-Tänzerin imponierte. Paulina (10) machte kreativ aus der Not eine Tugend: Eine schwere Kopfverletzung als Maske, zwei Krücken, ein Fuß war eingegipst… Paulinas Kostüm war eine Mischung aus Illusion und Wirklichkeit, denn sie war umgeknickt und das Gelenk war tatsächlich angebrochen, so dass sie ihr Handicap gleich einmal ins Kostüm integrierte.

Mit 21 Programmpunkten hatten sich die Praester Kinder mit ihren Betreuerinnen mächtig ins Zeug gelegt und für die beiden Prinzenpaare, die den Kindern ihre Aufwartung machten, einen tollen Rahmen geschaffen. „Zugabe!!!“ skandierten die Gäste, nachdem die kleinen Funken einen tollen Tanz aufs Bühnenparkett gezaubert hatten, und bei der abschließenden Figur strahlten sie in ihren schmucken Kostümen angesichts des frenetischen Applauses. Mit viel Gelassenheit, Souveränität und Beschwingtheit zog mit Alexander I und Emilia I das Kinderprinzenpaar samt Garde und Martina Derksen ein: Kamelle flogen, die langen Fasanenfedern wippten, als der Regent sein Wort an die närrischen Untertanen richtete. Auch das ‚große’ Prinzenpaar Hänske und Anna-Lena ließen es sich mit ihrer Garde nicht nehmen, gemeinsam mit den kleinen Amtskollegen auf der Bühnen zu stehen. Sketche, Tanz- und Show-Acts und Gesang … im Königreich Praest ging für einen Nachmittag lang die Post ab.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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