Die Halderner Kirmes punktet mit neuem Konzept

Die Kirmes darf nicht sterben! Darüber sind sich die Mitglieder des Gewerbevereins samt der Halderner Bürger einig. Gleichwohl gab es in der Vergangenheit immer wieder kritische Stimmen, weil auf der Halderner Kirmes nicht genug los sei.

Anstatt ein Lamento anzustimmen und sich bei der Verwaltung auszuheulen machen die Halderner jetzt selbst mobil, besinnen sich auf Kurioses und Highlights der Dorfgeschichte, entwickeln selbst neue Angebote, die den Jahrmarkt attraktiver machen sollen. „Die Kirmes ist doch ein Dorffest, wo jeder hingehen kann und es keine Mitgliedschaft gibt“, erläutert Stefan Reichmann die Intention der Dorfkirmes. Früher habe man sich sogar „in Schale geschmissen“, denn die Kirmes war, neben dem Schützenfest, einer der Höhepunkte im Dorleben.

Rückbesinnung auf Traditionen

Die Rückbesinnung auf Unterhaltungsangebote, die früher den Charme des kleinen Rummels ausmachten, soll in einer Zeit des Überangebotes an Freizeitmöglichkeiten die Halderner wieder mobilisieren: Das legendäre Raupenkarussell wird deshalb in diesem Jahr wieder einmal in Haldern zu einer wilden Berg- und Talfahrt einladen, und ein Nachbau der Pik-As-Bude, die im Original bereits im Museum steht, wird ebenfalls an alte Zeiten erinnern. Betreiber-Familie Hemmer ist inzwischen im Ruhestand, doch die Erinnerung an das Glücksspiel mit aufleuchtenden Spielkarten, das an Roulette erinnert, ist lebendig. 250 Freikarten für die Raupe gibt es hier ab dem Zeitpunkt zu gewinnen, wenn die Kirmes am Samstag um 15 Uhr öffnet. Um 17 Uhr gibt es die offizielle Eröffnung mit Freibier, am Sonntag ist der Rummelplatz bereits ab 12 Uhr geöffnet, Montag geht es um 15 Uhr los. Ab etwa 21.30 dürfen sich die Gäste auf das beliebte Feuerwerk freuen.

Jenseits von gut und böse

„Jenseits von gut und böse“ ist nicht der Titel eines aktuellen Kinohits; 13 Frauen aus Haldern haben sich unter diesem Namen zusammengefunden und wollen das Ihre zum Gelingen der Halderner Kirmes Beitragen: Die Damen werden einen Weinstand in der Nähe der Pik-As-Bude an zentraler Stelle im Bereich der Sparkasse anbieten. Für eine andere unterhaltsame Idee zeichnen Helmut Schaffeld, „Jeim“ Dahms und Heinz Girsch verantwortlich. Während einer Flaute auf einer Segeltour begannen sie eher aus Langeweile, eine Liste mit Spitznahmen zu führen: „Notz“, „Ratte“, „Pommes“, „Lord“, „Tuck“ oder „Zippel“ … inzwischen stehen bereits 130 Namen auf der Liste und Stefan Reichman amüsiert sich über seinen eigenen Spitznamen, den er von seinem Vater erhalten hatte: „Made“.

Wer kennt typische Halderner Spitznamen?

Jetzt soll die Liste an den Kirmestagen ergänzt werden und die Organisatoren versprechen sich Kurzweil und natürlich auch Informationen zur Dorfgeschichte: „Jeder der Namen steht ja für spezielle Eigenschaften, für Originale, und sie sind Teil einer Geschichte“, beschreibt Gregor Stevens die Idee der Spitznamen-Aktion.

In Sachen Marketing sind die Halderner fit, denn sie haben bereits im Rahmen Ihres Weihnachtsgewinnspiels Karten und Lose mit dem Slogan „“Wir sehen uns auf der Halderner Kirmes“ oder „Ich gehe hin!“ verteilt. Enten angeln, Bierchen trinken, Feuerwerk gucken … mit Hilfe dieser Karten konnten und können sich die Halderner zu Geselligkeit und Gesprächen an den Kirmestagen verabreden.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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