Die besten Vorleser von Emmerich
Ein tiefes, erleichtertes Ausatmen, die großen Augen wandern von links nach rechts und zurück übers bunt gemischte Auditorium. Applaus für Leon Dogu, der in aller Seelenruhe sein Buch zuklappt und vom Podest geht.
Vorgekommen ist er sich sicherlich wie ein großer Autor, der im Rahmen einer Lesereise aus seinen Büchern vorliest. Ganz so war es denn dann doch nicht, noch nicht, vielleicht. Vorgelesen haben Dogu und andere Kinder der Primarstufe aus ihren Lieblingsbüchern, die Zuhörerschaft bestand aus Eltern, Lehrern, Geschwistern und Freunden. Sie waren ins Jugendcafé am Brink gekommen um die jahrgangsbesten Vorleser im Wettbewerb zu erleben. Lesen bildet – vorlesen bildet und unterhält gleichermaßen; von dieser Devise konnten sich die Anwesenden einen umfangreichen Eindruck bilden, denn die Grundschulkinder hatten ganz sicher das Zeug zum guten Vorleser. Es war aber nicht damit getan, den interessierten Zuhörern ein Stück aus dem Lieblingsbuch zu Gehör zu bringen.
Die Jury hatte es nicht leicht
‚Fremdtexte’ mussten in dem Wettbewerb ebenso vergleichbar vorgelesen werden, bevor sich die Jury zur Beratung über die Qualität der Vorträge zurückzog und die Besten ermittelte. Den Siegern winkte Buchpreise, die von der Emmericher Buchhandlung ‚Leselust’ spendiert werden. Wie kleine Profis gingen die Kinder offenbar ohne sichtbare Aufregung zum Podest, auf dem Tisch und Mikrofon standen. Ein knallgrünes Tischtuch und der riesengroße, farbenprächtige Schmetterling an der Wand im Hintergrund, der vor einer bunten Blumenwiese dargestellt war, passten ideal zum Frühlingstag. Die Beschwingtheit des hellgelben Falters übertrug sich offenbar auf die Akteure: Die stellten sich mit Namen vor, nannten die Schule, die sie besuchen, sowie Buchtitel und Autor. Dann folgte im freien Vortrag eine kleine inhaltliche Zusammenfassung des Buchinhaltes, dann ging es los.
Lieblingsbücher wurden vorgestellt
„Potilla und der Mützendieb“, „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ oder „Piccaciu Ahoi!“ waren die Titel, die sich Anna Braun, Marvin Heumann oder Leon Dogu ausgesucht hatten. Die linke Hand drückte den Buchrücken flach, zwischen Daumen und Zeigefinger war die rechte Buchseite schon zum Umblättern bereit. Insgesamt 21 Kinder hatten sich bei Ausscheidungen in ihren Grundschulen für das Finale qualifiziert, je sieben der Jahrgangsstufen zweites, drittes und viertes Schuljahr. Die drei Besten jeder Jahrgangsstufen wurden mit Preisen ausgezeichnet: Bei den Zweitklässlern waren das Benno (Michael-Grundschule), Jenny (St. Georg) und Jana (Luitgardisgrundschule). Beim dritten Schuljahr erhielten Adam (Leegmeer), Justin (Rheinschule) und Max (Luitgardisschule) die begehrten Buchpreise und Urkunden. bei den Viertklässlern waren Finn (Leegmeer), Eloise (Luitgardisgrundschule) und Emma (Michael-Grundschule) die besten Vorleser.
Autor:Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein |
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