Weitere Arbeiten an der Scholten-Mühle
Das Flügelkreuz bleibt in Bewegung
Die niederländische Fachfirma Vaags führte im Frühjahr zwei größere Reparaturmaßnahmen durch, damit die Reeser Scholten-Mühle weiterhin sicher betrieben werden kann und auch künftig Besucher durch das 172 Jahre alte Denkmal geführt werden können.
2019 hatten sich das Kammrad und der Fang verzogen, außerdem war ein tragender Balken aus der Wand gebrochen, wodurch der Holzboden des Mehlsöllers nachgegeben hatte. An der 6.200 Euro teuren Sanierung beteiligten sich die Stadt Rees als Untere Denkmalbehörde mit 3.000 Euro sowie der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) mit 2.000 Euro. Die Mühlenerben Stefan und Michael Scholten zahlen die Differenz von 1.200 Euro.
Sowohl der VVV als auch die Stadt Rees engagieren sich seit Mitte der 1990er-Jahre für den Erhalt der Windmühle. Damals war das 1963 stillgelegte Bauwerk umfassend saniert worden. Die Federführung übernahmen der pensionierte Mühlenbauer Manfred Naatz, Mühlenerbe Alfred Scholten und der damalige VVV-Vorsitzende Rolf Albring. Seit dem Jahr 2001, als auch der Innenausbau abgeschlossen werden konnte, nimmt die Scholten-Mühle am Deutschen Mühlentag (Pfingstmontag) teil und hat schon viele tausend Besucher, darunter Kindergärten und Grundschulklassen, durch die Stockwerke geführt und mit historischer Technik vertraut gemacht.
Durch die Corona-Krise fiel der Deutsche Mühlentag in diesem Jahr erstmals aus, auch der für den 13. September „Tag des offenen Denkmals“ wurde bereits bundesweit abgesagt. Michael Scholten hofft aber, das Erbstück ab 2021 wieder für Besucher öffnen zu können. Parallel informiert die Internetseite www.scholten-muehle.de über die Geschichte und Technik der Mühle, die weltweit eine der letzten funktionstüchtigen Mühlen mit Bilau’schen Ventikanten-Drehheckflügeln ist.
Ehrenamtliche stellen sicher, dass sich das mächtige Flügelkreuz der Scholten-Mühle mindestens einmal pro Monat dreht. Es werden noch weitere technisch interessierte Mühlenfreunde aller Altersgruppen gesucht.
Dirk Kleinwegen
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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