Musikvereine in Emmerich
Das Blasorchester legt wieder los
Lange Zeit ließ Corona beim Emmericher Blasorchester keine Auftritte oder Proben zu. Jetzt geht es langsam wieder los. Wenn sich die Situation nicht wieder verschärft, stehen in diesem Jahr noch viele Auftritte auf dem Plan.
Das Emmericher Blasorchester 1929 e. V. wurde vor 93 Jahren von 14 Musikern unter dem Namen „Emmericher Musikverein“ gegründet. Als Kapellmeister lenkte Hugo Beier das Blasorchester mit seinen 40 Mitgliedern im Alter von 20 bis 74 Jahren.
1983 zum 750-jährigen Jubiläum der Stadt Emmerich schaffte das Blasorchester im Rahmen einer volkstümlichen Matinee in das Radioprogramm von WDR 3. Im Programm Echo West auf WDR 1, ein großes Platzkonzert auf WDR 4 oder bei einem Jagdkonzert im Deutschlandfunk waren die Emmericher Musiker dabei.
Sogar die Teilnahme an einem großen Musikfestival 1978 in Frankreich wurde live im Französischen Rundfunk übertragen. Weitere Highlights des Orchesters waren auch gemeinsame Konzerte mit Luftwaffenmusikchor Münster oder mit dem Ettens Mannenchor aus Gaanderen in der niederländischen Provinz Gelderland.
Der aktuelle Vorsitzender ist Rudi Eul, 2. Vorsitzender ist Willi Koenzen. Daniela Eul ist die Geschäftsführerin, Norbert Heuvel der Kassenwart und Ewald Hessbrüggen der Schriftführer und Pressewart. Einen wichtigen Posten im Verein hat auch Heike Hakken, sie ist Notenwartin. Sie ist für die Beschaffung und Verteilung des Notenmaterials zuständig.
Das Blasorchester besteht aus Hobby-Musikern und spielt unter der Leitung von Dirigent Stefan Güdden alles von modern, über Klassik und Märsche. Von modernen Pop-Stücken wie "Happy" von Pharrell Williams, „Fernando“ von ABBA, Volksmusik bis hin zu Märschen, Paraden und Polka ist für jeden etwas dabei. Auch Filmmusiken beispielsweise von Hans Zimmer oder John Williams werden gerne gespielt.
Laut Ewald Hessbrüggen ist der Dirigent Stefan Güdden ein Glücksfall für das Orchester: „Er ist selbst aktiver Musiker, spielt Posaune. Sein Leben ist Musik.“
Das Orchester ist immer auf der Suche nach Musikern. Vor Corona gab es ein eigenes Jugendblasorchester und gesonderte Trainingseinheiten für Nachwuchsmusiker. „Die Blasorchester in den Ortsteilen haben es bei der Nachwuchssuche einfacher“, so Hessbrüggen, „Die Orchester in Praest, Elten oder Hüthum sind fest in die Dorfstruktur eingebunden und werden ganz anders geführt.“
Corona hat auch dem Verein ordentlich zugesetzt. Über lange Zeit war keine einzige Veranstaltung, durch die Sperrung der Schulen waren keine Übungseinheiten möglich. Erst vor rund einem Monat konnte der reguläre Probenbetrieb, jeden Freitag von 18.30 bis 20 Uhr in der Gesamtschule Emmerich, Wollenweberstraße 21, wieder aufgenommen werden. Aufgrund der Abstandsregeln sitzen die Musiker bei den Proben immer noch weit auseinander.
Am 30. April steht der nächste große Auftritt an, auf dem Kapauenberg werden 50 Jahren Stadtschützen gefeiert. Anfang Juni ist das Blasorchester an drei Tagen beim Schützenfest in Meerbusch im Einsatz. Und Anfang Juli steht die Eröffnung der Emmericher Kirmes auf dem Plan. Selbstverständlich sind die Musiker auch bei den Schützenfesten der Borussia und der St. Sebastianer. Im September geht es zum Schützenfest in Osterath, weitere lokale Termine in der Heimat sind Pfarrfest, Volkstrauertag auf dem Friedhof, Jugendheim Speelberg, Liebfrauenkirche Speelberg oder das Altenheim Willikensoord.
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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