Das Bewußtsein schärfen

Die Mitglieder des Arbeitskreises Stolpersteine haben die weiteren Aktivitäten besprochen. Foto: WachterStorm
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Vor dem Hintergrund, dass alle 99 Stolpersteine in Emmerich inzwischen verlegt worden sind, diskutierten die Mitglieder des „Runden Tisches“ zunächst über die Zukunft des Projektes Stolpersteine. Einstimmig wurde festgelegt, dass die Aktion Stolpersteine dauerhaft in der Stadt verankert werden sollte, um das Erinnern an die jüdische Geschichte unserer Stadt und den Holocaust wach zu halten aber auch um den Blick für das Judentum-heute und die verschiedenen Aspekte der jüdischen Kultur zu schärfen.

Ab Sommer 2013 bis zum Frühjahr 2014 werden folgende Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt: Eine schulformübergreifende Schüler-Tages-Fahrt zum „Anne Frank Haus“ und Synagoge in Amsterdam wird am 24. September 2013 durchgeführt. Teilnehmen werden Schüler der weiterführenden Schulen - Willibrord Gymnasium, Europaschule, Hanse Realschule und Förderzentrum Grunewald - teilnehmen. Den Schülerinnen und Schülern werden wichtige Eindrücke zum Thema „Judentum und Holocaust“ vermittelt werden. Dieses Projekt unterstützt in besonderer Weise aber auch das wichtige Thema Inklusion in unseren Schulen. Duch diese Fahrt wird zudem der lebhafte Kontakt zwischen den Schülern der verschiedenen Schulformen angeregt und gefördert wodurch gegenseitige Vorurteile und Vorbehalte abgebaut werden können.

Jugendtheater Hiob

Eine weitere inklusive Veranstaltung ist das Judendtheater Hiob, das am Donnerstag, 17. Oktober um 18.30 Uhr im Stadttheater aufgeführt wird. Dieses Theaterstück spricht Jugendliche wie auch Erwachsene in gleicher Weise an. Der Roman ist Thema des Zentral-Abiturs 2014, doch nicht auf Gymnasiale Schüler beschränkt. Jugendliche aller weiterführenden Schulformen wie Gymnasium, Realschule, Hauptschule und das Förderzentrum Grunewald ausdrücklich eingeschlossen, werden angesprochen.
Die Welt, in der unsere Schülerinnen und Schüler aufwachsen, ist eine, die Leistung, Anpassung und Perfektion fordert. Die allgegenwärtigen Werbebilder suggerieren, dass jeder gesund, schön und leistungsfähig sein kann. Die Glückserwartungen sind ins Unermessliche gesteigert. Alles ist optimierbar, machbar, verfügbar. Doch was, wenn man das alles nicht hat? Wenn man arm, krank, alt ist und einen das Unglück trifft so wie Mendel Singer, die Hauptfigur aus Joseph Roths Roman „Hiob“? Der kranke, behinderte Sohn wird in dem Theaterstück nicht als Defizit begriffen, sondern ist am Ende der, den Gottes Güte erhöht.
Schüler können daran lernen, dass das Glück des Lebens nicht aus der eigenen Hand erwächst, sondern geschenkt wird. Sie können weiter erfahren, dass Toleranz immer wieder neu bedacht und gewonnen werden muss. Wir haben „Hiob“ ausgewählt, da dieses Theater für Toleranz gegenüber Menschen mit Behinderung und anderen Religionen sensibilisiert.
Schüler der Hanse Realschule und des Förderzentrums Grunewald werden die „Putzaktion“ Glänzende Stolpersteine durchführen. Auch die Reinigung der Stolpersteine bietet eine besondere Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der NS-Terrorherrschaft. Beteiligte Schülerinnen und Schüler finden so einen ganz direkten Zugang zur lokalen NS-Geschichte - im damaligen Lebensumfeld der NS-Opfer.

Filmabende im PAN

Es sind zwei Filmabende im PAN geplant: Kultur, Künste, Kontakte wird im Rahmen des KiP die folgenden Filme zeigen: Freitag, 08. November 2013, um 20 Uhr im PAN - „Der Junge im gestreiften Pyjama“ - Eintritt frei und Freitag, 07. Februar 2014, um 20 Uhr im PAN - der preisgekrönte Film „Das Leben ist schön“ - Eintritt frei. Des Weiteren ist in Vorbereitung ein Filmabend als „philosophisches Kino“. Im Rahmen des „philosophischen Kinos“ sollen anspruchsvolle Filme gezeigt werden, in die vor der Aufführung kurz eingeführt wird und danach kann - wer möchte - darüber diskutieren.
In diesem Jahr liegen im Monat September verschiedene jüdische Gedenk - und Feiertage. Um diese öffentlich bewusst zu machen, wird im ganzen Monat September die Menorah (siebarmiger Leuchter und religiöses Symbol des Judentums) im Foyer des Rathauses stehen. Auf Plakaten und mit einer Bildschirmpräsentation werden die Hintergründe der einzelnen Feier- und Gedenktage erläutert. „Musikalischer Begegnungsabend“ (jüdische, christliche u. muslimische Musiker musizieren). Dieser Konzertabend ist eine Idee aus dem vergangenen Jahr und wird nun Anfang 2014 - in Kooperation mit der VHS und KKK - durchgeführt.

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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