Eine Kevealerer Firma will es sauber entfernen und später wieder einsetzen
Das aufwändige Wandmosaik

Elmar Bollwerk erläutert Stefan Glapski, Klaus-Jürgen Monz und Dr. Klaus Ebben das Mosaik des Künstlers Bernd Terhorst. Fotos: Jörg Terbrüggen
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  • Elmar Bollwerk erläutert Stefan Glapski, Klaus-Jürgen Monz und Dr. Klaus Ebben das Mosaik des Künstlers Bernd Terhorst. Fotos: Jörg Terbrüggen
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Es muss eine Wahnsinnsarbeit gewesen sein, all die kleinen Teilchen zu einem Gesamt-Kunstwerk zusammen zu bringen. Wer vor dem Mosaik des Künstlers Bernd Terhorst an der Wand der ehemaligen Kreisberufsschule steht, der kann erahnen, welch ein Werk hier erschaffen wurde. Es mögen viele Tausend Teile gewesen sein, eine Zahl dazu gibt es nicht. Nun soll das Kunstwerk den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben.

Elmar Bollwerk ist von dem Objekt total fasziniert. Wann immer ich davor stehe entdecke ich stets etwas Neues. Er hat sich intensiv mit dem Mosaik beschäftigt, das im Zuge der Neugestaltung der Emmericher Gesamtschule schon vor dem Aus stand. Wäre nicht Hein Driessen gewesen, wäre das Stück Stadtgeschichte vielleicht irgendwo auf dem Müll gelandet. So wird es jetzt erhalten und in die neue Gesamtschule integriert.
Doch das ist gar nicht einmal so einfach. Schließlich kann man das Mosaik nicht einfach abnehmen und wieder festkleben. "Die Schwierigkeit bestand darin, eine entsprechende Firma zu finden, die sich damit auskennt", bemerkte Stefan Glapski vom Fachbereich Immobilien. Bis München und Stuttgart hat man gesucht, doch in der Kürze der Zeit konnte niemand seine Zusage geben. Fündig geworden ist man schließlich auf der anderen Rheinseite, genauer gesagt in Kevelaer.
Der Statiker war bereits einige Male vor Ort, um sich über die Ausmaße zu informieren. Stefan Glapski erläuterte die Vorgehensweise: "Nachdem die Wand an mehreren Stellen durchgeschnitten wurde, wird eine Stahlplatte reingeschoben. Dann werden an verschiedenen Stellen Kernbohrungen gesetzt und U-Träger verschraubt. Das Tragwerk wird dann in einem Rahmen aufgebaut. Zur Sicherheit wird das Mosaik mit Leim und Folie versiegelt und dann mittels eines Krans durch das offene Dach herausgeholt und für ein Jahr im Schulgarten zwischengelagert, ehe es in das neue Gebäude wieder eingesetzt wird."
Allerdings übernimmt die Firma aus Kevelaer keine Garantie dafür, dass das Mosaik auch in vollem Umfang ausgebaut werden kann. "Wenn wir Pech haben stehen wir gegebenenfalls mit einem zerstörten Mosaik dar", bemerkte Pressesprecher Tim Terhorst. Daran mag Elmar Bollwerk gar nicht denken. Er gab kurz Einblick in das, was Bernd Terhorst dort an die Wand gebracht hatte. "Das Mosaik ist unterteilt, oben sieht man die Historie der Stadt, im unteren Teil die Gegenwart. Anno 700 gründete Willibrord die erste Schule. Er zeigt als Figur auf zwei Schüler, die in der Kirche oder einer Schule sitzen."
Die Kriegswirren sind in dem Mosaik ebenso zu erkennen, wie der Wiederaufbau der Stadt. Stellvertretend dafür sind zwei Handwerker zu sehen. Auch der heilige Geist, der in Form einer weißen Taube über das breite Türkis des Mosaiks fliegt und die beiden grünen Tauben, die die Hoffnung verkünden, sind zu sehen. Die drei Störche stehen laut Bollwerk für die Neubelebung der Stadt. Über 30.000 Euro wird die Entfernung und das Einsetzen in das neue Gebäude kosten. "Der Lionsclub Emmerich-Rees und zwei Privatpersonen spendeten 3.000 Euro, 5.000 Euro kommen aus der Rudolf W. Stahr-Stiftung. Den Rest trägt die Stadt", so Terhorst zur Finanzierung.
Der Abbruch wird übrigens bis Anfang März über die Bühne gehen, weil anschließend schon mit den Rohbauarbeiten begonnen wird. Es ist schon bemerkenswert, wie viele Einzelteile hier zusammen gekommen sind, bis das großflächige Mosaik fertig war.

Elmar Bollwerk erläutert Stefan Glapski, Klaus-Jürgen Monz und Dr. Klaus Ebben das Mosaik des Künstlers Bernd Terhorst. Fotos: Jörg Terbrüggen
Es ist schon bemerkenswert, wie viele Einzelteile hier zusammen gekommen sind, bis das großflächige Mosaik fertig war. | Foto: Jörg Terbrüggen
Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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