Neues Teststation in Emmerich eröffnet
Corona-Test anstatt Schützenfest

Carsten Moser (v. l.) und Ingo Blümlein (v. r.) betreiben das neue Corona-Testzentrum. Josef Krämer (von links) und Rainer Otten (beide St. Sebastian Schützenbruderschaft), sowie Bürgermeister Peter Hinze unterstützen das Projekt. | Foto: Dirk Kleinwegen
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  • Carsten Moser (v. l.) und Ingo Blümlein (v. r.) betreiben das neue Corona-Testzentrum. Josef Krämer (von links) und Rainer Otten (beide St. Sebastian Schützenbruderschaft), sowie Bürgermeister Peter Hinze unterstützen das Projekt.
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Am letzten Donnerstag um 15 Uhr nahm das neue Corona-Testzentrum im Emmericher Schützenhaus am Kapauenberg seine Tätigkeit auf. Betrieben wird das Testzentrum, in Zusammenarbeit mit der Stadt Emmerich, von Carsten Moser, Inhaber der Sternapotheke in Emmerich und Ingo Blümlein, Inhaber der Sonnenapotheke. Die Öffnungszeiten werden abhängig von der Nachfrage und Erfahrungen in den kommenden Wochen ausgeweitet.

„Da die Testzentren in der Zuständigkeit des Kreises liegen, hat uns der Kreis Kleve gebeten unterstützend tätig zu werden“, erklärte der, frisch aus der Quarantäne entlassene, Bürgermeister Peter Hinze. Er freute sich über die gelungene Umsetzung und dankte der St. Sebastian Schützenbruderschaft für die Zurverfügungstellung des Schützenhauses am Kapauenberg.
Die Räumlichkeiten an der Speelberger Straße 115 sind barrierefrei, verfügen über ausreichend Parkflächen und bieten genug Platz zur Einhaltung der Corona-Regeln. Mit dem öffentlichen Nahverkehr ist das Schützenhaus mit der Buslinie 90 erreichbar.
       Seit dem 10. März 2021 hat jeder, mit Wohnsitz auf deutschem Boden, den Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Test pro Woche. Nach oben hin ist die Anzahl der Test nur durch die örtlichen Kapazitäten begrenzt.
       „Wir nutzen Roche Antigen-Schnelltest, diese liefern nach 15 Minuten ein Ergebnis und sind zudem äußerst genau“, erklärte Carsten Moser, „zu Beginn wollen wir mit einem Drei-Personen-Team 50 bis 60 Personen pro Stunde testen.“
       Auf der Internetseite www.testzentrum-emmerich.de kann sich jeder mit deutschem Wohnsitz anmelden. Neben der Mailadresse werden nur minimale persönliche Daten wie Name und Adresse benötigt. Diese Angaben sind erforderlich, da die Betreiber der Teststation dazu verpflichtet sind, positiv Getestete direkt an das Gesundheitsamt zu melden. Wie in einem Ticketsystem kann man sich einen Fünf-Minuten-Zeitraum buchen. Mit der Bestätigung erhält man eine Selbsterklärung, dass man symptomfrei ist, sowie eine Datenschutzerklärung. Diese drei Unterlagen sind mitzubringen und beim Termin am Empfang abzugeben. Dort erhält man einen Laufzettel mit PIN-Nummer sowie ein Testset. Der nächste Anlaufpunkt ist die Teststation, wo ein Nasenabstrich durchgeführt wird. Der Abstrich für den Test erfolgt im Idealfall in der hinteren Nasenregion, notfalls kann man den Abstrich auch auf den vorderen Bereich begrenzen.
       Während der Patient das Gebäude durch einen gesonderten Ausgang verlässt, wird an einer dritten Station die Probe ausgewertet und digital erfasst. Bereits nach 10 bis 20 Minuten erhält der Kunde eine Mail mit einer verschlüsselten PDF. Mit der erhaltenen PIN kann man diese Mail ansehen und ein 24 Stunden lang gültiges Negativattest ausdrucken. Diese Bescheinigung kann beispielsweise den Besuch im Altenzentrum ermöglichen.
        Unter Umständen wird zukünftig mal der Besuch von Kino, Theater oder Restaurant von einem entsprechenden Attest abhängig sein. Spätestens dann wird die aktuelle Kapazität aufgestockt werden müssen. In dieser Woche wurde mit je drei Stunden am Donnerstag, Freitag und Samstag begonnen, in Kürze könnte an sechs Tagen in der Woche, bis zu zehn Stunden lang getestet werden. Da die beiden Apotheker nicht endlos Personal aus ihren Apotheken abziehen können, wird über das Jobcenter nach weiterem Personal gesucht.
Auch wenn beim Start des Testzentrums die Abrechnungsformalitäten mit der Kassenärztlichen Vereinigung noch nicht geklärt waren, starteten die beiden Apotheker schon mal auf eigenes Risiko. Für jeden der drei Testtage wurden rund 100 Anmeldungen vergeben. Wie es in der nächsten Woche weitergeht und wie die Kapazitäten bei Bedarf hochskaliert werden, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Genaue Informationen findet man jeweils auf der oben genannten Homepage.
       Was bei einer positiven Testung geschieht erläuterte Ingo Blümlein: „Es erfolgt schnellstmöglich eine Meldung an das Gesundheitsamt. Der Patient muss sich unverzüglich für 14 Tage in Quarantäne begeben oder bei einem Arzt oder anderen Testzentzentrum einen PCR-Test machen lassen. Sollte dieser genauere Test negativ ausfallen, kann man sich dadurch aus der Quarantäne befreien.
       Wer nicht über eine Mailadresse verfügt geht aber nicht leer aus. Diese Personen können telefonisch oder - falls unbedingt erforderlich - auch persönlich, Kontakt mit der Emmericher Stern- oder Sonnenapotheke aufnehmen. Es wird ein Testtermin vereinbart, die Unterlagen liegen dann am Testtag an der Anmeldung vor und können dort unterschrieben werden. Carsten Moser bat jedoch darum, diese manuelle Anmeldung auf unbedingt notwendige Fälle zu beschränken, da sonst ein reibungsloser Ablauf nicht mehr gewährleistet werden kann.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

Carsten Moser (v. l.) und Ingo Blümlein (v. r.) betreiben das neue Corona-Testzentrum. Josef Krämer (von links) und Rainer Otten (beide St. Sebastian Schützenbruderschaft), sowie Bürgermeister Peter Hinze unterstützen das Projekt. | Foto: Dirk Kleinwegen
Anstatt Bier zu zapfen werden jetzt in diesem Raum die Proben für die Corona-Tests entnommen. | Foto: Dirk Kleinwegen
Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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