Berufsorientierung im Info-Mobil

Fillip ist 13 und besucht die Realschule in Emmerich. Sein Klassenkamerad Niklas (14) und er sind derzeit Schüler der 8. Klasse. Ende des kommenden Schuljahres müssen sie sich um einen Ausbildungsplatz bewerben, so dass für sie und ihre Mitschüler schon jetzt die Phase der Berufsorientierung begonnen hat.

Gemäß der Devise, „Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, geht der Prophet eben zum Berg“ hat das Infomobil des Unternehmerverbandes jetzt Station auf dem Schulhof der Realschule gemacht, um den zukünftigen Bewerbern um ein Praktikum oder einen Ausbildungsplatz die Möglichkeit zu geben, sich im Rahmen der Schulzeit über Berufe im Bereich der Metall- und Elektroindustrie zu informieren. „Faszination Technik“ lautet der Slogan auf dem Mobil, und Verbandsingenieur Jürgen Paschold hat eine Zielgruppe besonders im Blick: „Wir wollen besonders auch jungen Frauen die Möglichkeit geben, in die Praxis der bisherigen Männerberufe Einblick zu gewinnen“, skizziert Paschold nur ein Instrument, um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. „Die Zahl der Jugendlichen ist aufgrund des demografischen Wandels rückläufig, und während man viele Berufe im Alltag erleben kann, etwa wenn man einkauft, zum Frisör oder in die Autowerkstatt geht, sind Anforderungen, Inhalte und Perspektiven der technischen Berufe häufig für Jugendliche nicht transparent“, skizziert Ingenieur Claudio Schmickler, die Initiative des mobilen Informationssystems.
In Zusammenarbeit mit der Firma Probat, die drei Auszubildende mit ihrem Ausbildungsleiter Jörg Gabriel ins Infomobil entsandt hatte, wurden Einblicke in Produktionsabläufe im Bereich Maschinenbau wie etwa das computergesteuerte Fräsen möglich. Die Auszubildende Lorena (19) ist bereits im dritten Lehrjahr und war sofort dabei, als sie gebeten wurde, den Schülern Fragen zur Ausbildungspraxis zu beantworten: „Es ist doch besser, man kann Praxistipps geben, wenn man selbst noch in der Ausbildung ist“, findet sie den Ansatz gut. Die Vorstellungen von Fillip und Niklas waren in der Sache zwar recht unterschiedlich: Während Fillipp Richtung Programmierung gehen möchte, soll es für Niklas eventuell eher was im Bereich Industriemechanik werden. Er erhoffte sich hier Informationen zu Ausbildungsinhalten und Perspektiven in diesem Beruf. In einem Punkt aber waren die die beiden einig: „Wichtig ist, dass der Beruf Spaß macht!“ kommentierten sie wie aus einem Munde und begründeten so, warum der Verdienst erst an zweiter Stelle von Interesse ist.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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