Abschied von Kaplan Olding, Emmerich

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Das kleine Mädchen neben mir in der Kirche schlägt die Händchen vors Gesicht als die Nebelmaschine anspringt. Oma beruhigt: da ist kein Feuer, kein Rauch. Ja, die Luft ist rein, kein Weihrauch der die Leute Husten lässt. Reine Luft, klares Konzept, aber vor allem ist der Wein klar der vom Kaplan Olding eingeschenkt wurde. Ohne besonders auf sein eigenes Schicksal und das des Pfarrers Weidisch einzugehen, verstand die Gemeinde in der übervollen Kirche, ganz deutlich wie das eigene Leiden mit dem Leben Christi zusammenhängt. Durch dieses Verbundensein ist die österliche Hoffnung um so fester.

Dieser Aspekt des Gottesdienstes war nicht modern
: haben doch alle großen Frauen und Männer in der christlichen Welt ganz deutlich empfunden, dass Christus wirklich im eigenen Leiden anwesend ist und dass sie dadurch fruchtbare Zeugen des Glaubens sein konnten. Manche von denen wurde durch die kirchliche Obrigkeit aufs Kreuz gelegt und sind dadurch gereift.

Filme die auf drei großen Bildschirmen gezeigt werden, Lieder die in keinem Gesangbuch stehen, grelles, gefärbtes Licht, das ständig wechselt, gaben dem Gottesdienst wohl ein modernes Aussehen, aber es passte alles gut zusammen: es war stilvoll.

Für mich waren besonders die Stimmen erquickend. Zu Kaplan Oldings guter Stimme gesellten sich klare, junge Stimmen, die Lektordienste übernahmen und sangen, eine Zierde für jede Kirche.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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