Straßen NRW will von der BImA Gelände des alten Zollamtes Elten Autobahn erwerben
Die Verhandlungen über einen Ankauf laufen noch
Kontrolliert und abgefertigt worden ist hier schon lange kein Lastwagen mehr. Seit vielen Jahren schlummert das ehemalige Zollamt Elten-Autobahn in einem Dornröschenschlaf. Nur noch die alten Gebäude zeugen davon, dass hier vor dem Schengen-Abkommen richtig Betrieb an der deutsch-niederländischen Grenze herrschte. Doch es gibt Überlegungen, die brach liegende Fläche sinnvoll zu nutzen.
Hinter großen Betonabsperrungen und wild wuchernden Pflanzen und Sträuchern versteckt liegt das ehemalige Gebäude der Grenzpolizei. Die Fenster sind mit Vorhängen zugezogen, an der Eingangstüre hängt ein Schild auf dem steht: "Wenn die Dienststelle nicht besetzt ist, können Sie die BPOL unter folgender Rufnummer erreichen...."Die Theke im Eingangsbereich mit der Scheibe davor existiert auch heute noch, hier hat so manch einer seine Personalien abgeben müssen.
An der Wand hängen Kalender aus dem Jahr 2010. In einem Zimmer liegt noch ein altes französisches Autokennzeichen. Viele Jahre haben die Beamten der Bundespolizei hier teilweise mit ihren Kollegen der Koninklijke Marechaussee zusammengearbeitet. Dabei stand vor allem der Drogenverkehr und der Zigarettenschmuggel im Fokus der Beamten. Die alte Halle, in denen die heraus gewunkenen Fahrzeuge von den Beamten und zum Teil auch Drogenspürhunden gründlich nach geschmuggelten Drogen und Zigaretten untersucht wurden, steht ebenfalls noch. Das Garagentor ist verschlossen. Nur ein paar Schritte weiter zeugen die vier alten Abfertigungsrampen für Lastwagen von dem regen Treiben, das hier vor dem Wegfall der Grenze herrschte.
M it großen Buchstaben steht es über den Fenstern geschrieben: Zollamt Elten Autobahn. Die Fenster sind auch hier mit blauen Vorhängen für die Blicke Schaulustiger verschlossen. Auf der Rückseite hängen im Eingang noch die Öffnungszeiten ab dem 1. Oktober 2004. Beim Blick durch die Fenster sind die Abfertigungsschalter noch zu sehen. Die für die damalige Zeit typischen braunen Schränke stehen allesamt offen. Darüber die Glasscheiben, durch die die Beamten die Papiere in Empfang nahmen. Vor den Fenstern hängen immer noch die Rolläden. Hinter dem Gebäude sind die vier Rampen, in deren Mitte befand sich jeweils ein kleines Gebäude für die Zollbeamten.
Die Leuchtstoffröhren hängen immer noch in ihren Fassungen. Auf den Dächern hat sich mittlerweile die Natur breit gemacht, ebenso auf den Zufahrtsflächen. Vom Pflaster selbst ist hier nicht mehr viel zu sehen. Nur das Zwitschern der Vögel und das Geräusch der vorbei fahrenden Autos und Lastwagen ist hier noch zu hören. Apropos Lastwagen. Deren Fahrer sind in den Abendstunden immer auf der Suche nach freien Rastplätzen entlang der Autobahn. Und die sind nun mal rar gesät. Doch vielleicht könnte sich das hier in Elten am ehemaligen Grenzübergang ändern. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, kurz BImA genannt, verkauft, entsprechend ihres gesetzlichen Auftrages, ihre eigenen Grundstücke immer dann, wenn diese nicht mehr für Zwecke des Bundes benötigt werden.
Seit einiger Zeit befindet sich die BImA deshalb über die kompletten bundeseigenen Flächen im Bereich der ehemaligen Grenzabfertigungsstelle Emmerich-Elten und die darauf stehenden Gebäude mit dem Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) in Kaufvertragsverhandlungen. Bis zum Verkauf nimmt die BImA die Verkehrssicherung der BImA-eigenen Gebäude und Fläche in diesem Bereich wahr. Die Planung, Entwicklung und der Betrieb von Raststätten und Parkplätzen entlang einer Bundesautobahn gehört im Rahmen der Bundesauftragsverwaltung in Nordrhein-Westfalen zum Aufgabenbereich von Straßen.NRW.
Norbert Cleve von der Regionalniederlassung Niederrhein von Straßen NRW: "Wir würden das Grundstück tatsächlich gerne kaufen, haben es aber noch nicht. Allerdings wünschen auch wir uns dort LKW-Parkplätze zu errichten. Über weitere Einzelheiten kann ich allerdings noch nichts sagen. Das können wir erst realisieren, wenn das Grundstück auch tatsächlich uns gehört."
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.