Wo stört der Lärm? Bürger sagen Ihre Meinung!

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Die Beschwerden häufen sich: Immer mehr Bürger beklagen sich über Verkehrslärm. Die Stadt will‘s jetzt genau wissen und arbeitet an einem Aktionsplan gegen Lärm. Die wichtigsten Mitarbeiter sind die Bürger. Sie sollen per Mausklick im Internet sagen, wenn sie sich durch Lärm gestört fühlen.

Konrad Krüger wohnt nicht weit von der S-Bahn-Haltestelle in Westerfilde entfernt. Doch nicht die Nahverkehrszüge sind es, die ihn ärgern. In den Abend- und Nachtstunden rollt auch Güterverkehr über die Gleise. Und der hat es in sich. Man habe „das Gefühl eines leichten Erdbebens“ und im „Schrank klappert das Geschirr“. Das alles hat Konrad Krüger auf der Lärmkarte der Stadt im Internet dokumentiert. Und er will wissen: „Welche Abstellmaßnahmen werden ergriffen?“
Er ist nur einer von vielen Dortmundern, die ihrem Ärger Luft machen. Lärm durch Autos, Eisenbahnen und Flugzeuge - das gehört in Dortmund Tagesordnung. Auf einer neuen Plattform können Bürger nun sagen, wo es lärmt und laut ist in unserer Stadt.
Hintergrund: Eine so genannte „Umgebungs-Lärmrichtlinie“ der Europäischen Union (EU) verpflichtet Städte in Ballungsräumen, auch die Stadt Dortmund, einen Lärmaktionsplan aufzustellen. Heißt: Für das gesamte Stadtgebiet muss das Umweltamt die Lärmsituation ermitteln und anhand von Lärmkarten graphisch darstellen. Ziel ist, für eine Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität die Belastung durch Umgebungslärm möglichst gering zu halten oder zu senken.
Und dabei setzt die Stadt auf Mithilfe der Bürger. „Als Anwohnerin und Anwohner besitzt man die besten Ortskenntnisse und kann daher nützliche Hinweise und Anregungen zur Lärmsituation geben“, ermuntert Umweltdezernent Martin Lürwer die „Experten vor Ort“ zum Mitmachen.
Erstmals wird dazu das Internet als zusätzliches Instrument genutzt. Auf einer Lärmkarte kann man sich nicht nur über die Lärmsituation, sprich Autobahn-, Straßen-, Schienen- und Fluglärm sowie Industrie- und Gewerbelärm an einem beliebigen Punkt der Stadt informieren, die Lärmkarte ist auch interaktiv. Bedeutet: „Jeder kann direkt auf der Karte eine Markierung setzen und einen Kommentar abgeben“, sagt Oliver Schneemacher vom Umweltamt, der zusammen mit seiner Kollegin Silvia Jacobs das Modell der E-Partizipation, sprich Bürgerbeteiligung per Internet, mit entwickelt hat.
Die Stadt will allerdings nicht nur wissen wo es zu laut, sondern auch besonders leise ist. „Wir wollen auch die ruhigen Gebiete in unserer Stadt schützen“, so Umweltdezernent Martin Lürwer.
Ob Konrad Krüger in Westerfilde bald ruhiger wohnen wird? Die Zukunft wird es zeigen...

Hintergrund:

Am Lärmaktionsplan der Stadt können sich Bürger per Internet beteiligen. Die Adresse lautet: www.mach-ruhig-mit.dortmund.de

Bis 10. Februar 2012 kann man auf einer Karte markieren und kommentieren, wo man sich durch Lärm belästigt fühlt

Wer keinen Internetzugang hat, kann sich direkt an das Umweltamt wenden: Tel. 50-25 422, Fax 50-25 428

So sah die Gesamtansicht Lärmkarte im Internet der Stadt gestern aus: Die rot markierten Punkte zeigen Stellen, wo Bürger Lärmbelästigungen eingetragen haben. Gelb markiert sind geplante Maßnahmen der Stadt, grün markiert sind bereits abgeschlossene Lärmschutzmaßnahmen, blau markiert sind ruhige Gebiete. Repro: red
Das Logo der Aktion, mit der die Stadt die Bürgerbeteiligung bewirbt.
Autor:

Andreas Meier aus Dortmund-West

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