Klaro stärkt Uhland-Grundschüler gegen Suchtgefahren

Die Inhaber der Körnebach- und der Zehnthof-Apotheke informieren sich über das Projekt „Klasse 2000“. | Foto: Schmitz
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Vorbeugen ist besser als heilen: An der Uhland-Grundschule in Körne startet zum dritten Mal die Erstklässler mit dem Projekt „Klasse 2000“. Suchtprävention und Gesundheitsförderung stehen vier Jahre lang neben Mathe und Sport auf dem Schulplan.

Tobias Weskamp vom Ost-Anzeiger sprach mit Schulleiterin Jutta Portugall über das Projekt „Klasse 2000“.

Was genau ist das Projekt „Klasse 2000“?

Jutta Portugall: Das Projekt ist das bundesweit größte Präventionsprogramm zur Gesundheitsförderung, Gewalt-und Suchtvorbeugung in Grundschulen des Vereins Programm Klasse2000 aus Nürnberg, das die Kinder während der gesamten Grundschulzeit gemeinsam mit dem Maskottchen Klaro über gesunde Ernährung und Bewegung und über Suchtgefahren informiert. Dieses Programm hat folgende Ziele: den Körper kennen lernen und ein positive Einstellung zur Gesundheit entwickeln, die Bedeutung von gesunder Ernährung und Bewegung entdecken, persönliche und soziale Kompetenzen entwickeln, den kritischen Umgang mit Tabak, Alkohol und Medien schulen.
Die Gesundheitsförderin Christina Risse kommt mindestens dreimal im Jahr in die Schule, um mit den Kindern zu arbeiten. Sie bringt ihnen zum Beispiel gesunde Ernährung näher. Aber auch die soziale Kompetenz wird gestärkt. Das Konzept von „Klasse 2000“ ist aber nicht nur auf die Stunden mit der Gesundheitserzieherin beschränkt sondern wird von den Klassenlehrerinnen kontinuierlich im Schuljahr fortgeführt. Das Programm umfasst circa 15 Unterrichtseinheiten pro Jahrgangsstufe. Im Unterricht werden die Themen die Expertin eingeführt hat in vielfältiger Art und Weise aufgenommen und fortgeführt. Hierzu gibt es spezielle Unterrichtsmaterialien.

Was werden die Kinder bei dem Projekt lernen?

Die Gesundheitsförderin hat den Erstklässlern in der ersten Stunde den Körperbau erklärt. Sie haben gelernt, dass Muskeln und Knochen besonders wichtig für die Bewegung sind. Beim nächsten Mal wird es um die Luft und das Atmen gehen. Jedes Schuljahr hat seine Schwerpunkte. Im zweiten Jahr geht es etwa um die Wirbelsäule und um den Weg der Nahrung. Im dritten Schuljahr wird dann das Herz und Blutkreislaufsystem thematisiert. Um das Suchtpotential von Alkohol und Tabak geht es im vierten Jahr, wenn die Schüler in Rollenspielen lernen, nein zu sagen. Außerdem wird hier noch einmal der Bereich Glück und Werbung in den Fokus genommen. In jedem Jahrgang werden immer wieder die sozialen Kompetenzen gestärkt (etwa das Wir-Gefühl, aber auch Wohlfühlen in der Schule durch einen respektvollen Umgang miteinander).

Wie sind Sie auf das Projekt gekommen?

Jede Schule soll ihr eigenes Profil haben. Wir haben uns unter anderem auf den Bereich „gute und gesunde Schule“ konzentriert. Wir waren einer der ersten Teilnehmer am Dortmunder Schulobstprojekt (mittlerweile eine europaweite Aktion). Mich hat an „Klasse 2000“ vor allem das Konzept überzeugt, dass die Schüler nicht nur ein halbes Jahr lang etwas erfahren, sondern über die gesamte Schulzeit begleitet werden. Das Programm ist aber auch mit anderen Aktionen an unserer Schule vernetzt. So wird gesunde Ernährung an unserer Schule groß geschrieben, und der Bereich der Bewegung sowohl in den Zusammenhang mit erfolgreichem Lernen gestellt wie auch zur gesunden Lebensweise. Kinder, die sich viel bewegen, sind einfacher zu motivieren, gesund zu essen und erwiesenermaßen steigert Bewegung auch die Leistungsfähigkeit. Daher nehmen wir auch am Projekt „Klasse in Sport“ teil. Im Bereich der sozialen Kompetenz fördern und stärken wir unsere Kinder durch die Teilnahme an unterschiedlichen Angeboten, wie „Hilfe bevor es brennt“ und „Mein Körper gehört mir“.

Wie wird „Klasse 2000“ finanziert?

Die Teilnahme am Projekt „Klasse 2000“ kostet 220 Euro pro Klasse und Schuljahr. Die Kosten werden in diesem Jahr von der Zehnthof- und der Körnebach-Apotheke übernommen. Die Inhaber der Apotheken kommen auch in die Schule, um sich über das Programm zu informieren und sind sehr begeistert. Auch für die vorherigen Jahrgänge konnte wir immer Förderer finden.

Wie groß ist die Suchtgefahr für Kinder?

Ich weiß, dass durch das Projekt nicht alle Kinder davon abgehalten werden, später mit dem Rauchen anzufangen oder Drogen zu nehmen. Das Projekt kann aber dabei helfen, dem Gruppendruck leichter zu widerstehen. Durch die Aufklärung fällt ihnen die Entscheidung zum Beispiel gegen Drogen leichter.

Was können Eltern tun, um die Gesundheit ihrer Kinder zu fördern und sie vor Suchtgefahren zu bewahren?

Mütter und Väter haben vor allem eine Vorbildfunktion. Wenn sie selbst nicht rauchen und sich gesund ernähren, stärken sie damit auch das Selbstwertgefühl der Kinder. Die Eltern unserer Kinder sind allgemein in unsere Projekte mit eingebunden und unterstützen uns.

Weitere Informationen gibt es unter www.klasse2000.de.

Die Inhaber der Körnebach- und der Zehnthof-Apotheke informieren sich über das Projekt „Klasse 2000“. | Foto: Schmitz
Schulleiterin Jutta Portugall
Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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