Ein Schritt hin zur „Gemeindenahen Psychiatrie“
Die Fürstenbergklinik der LVR-Klinik Bedburg-Hau erweitert ihr Versorgungsangebot in Geldern für den Südkreis

Das neue Ärzteteam der Fürstenbergklinik (v.l.n.r.): U. Plum, B. Baasai, M. Strauß, A. Gmati, D. Müller, A. Tönnesen-Schlack. | Foto: LVR
  • Das neue Ärzteteam der Fürstenbergklinik (v.l.n.r.): U. Plum, B. Baasai, M. Strauß, A. Gmati, D. Müller, A. Tönnesen-Schlack.
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  • hochgeladen von Charmaine Fischer

„Nun ist es endlich soweit“, freut sich Anita Tönnesen-Schlack, Chefärztin der Abteilung Erwachsenenpsychiatrie III und Ärztliche Direktorin der LVR-Klinik Bedburg-Hau. „Die Einwohner des Südkreises müssen sich nicht mehr auf die weiten Wege nach Bedburg-Hau oder Kleve begeben, wenn sie psychiatrische Hilfe benötigen, egal wie alt sie sind. Damit sind wir unserem Anspruch, eine 'gemeindenahe Psychiatrie' sicherzustellen einen großen Schritt nähergekommen“.

In der Fürstenbergklinik in Geldern befindet sich seit 2002 eine allgemein-psychiatrische Tagesklinik sowie seit 2003 eine psychiatrische Institutsambulanz für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Das Therapieangebot war dabei bisher auf die Altersgruppe bis zum 60. Lebensjahr begrenzt. Insbesondere die Diagnose und Behandlung von Beeinträchtigungen durch hirnorganische Störungen (z.B. Demenzen) konnte bislang nur am Klinik-Hauptstandort in Bedburg-Hau angeboten werden. Dies war für die Betroffenen mit langen Anfahrtswegen verbunden. Nun kann auch in Geldern ein fest implementiertes Behandlungsangebot für psychisch kranke Menschen jenseits des 60. Lebensjahres angeboten werden, sowohl im tagesklinischen als auch im ambulanten Bereich.

Längere Klinikaufenthalte in Bedburg-Hau und Kleve können verhindert werden 

„Zudem besuchen wir betagte psychisch erkrankte Menschen auch in Seniorenheimen und bieten Hausbesuche im privaten Umfeld an“, ergänzt Anita Tönnesen-Schlack, die selbst zertifizierte Gerontopsychiaterin und Palliativmedizinerin ist. „Das war mir schon lange eine Herzensangelegenheit. Leider halten wir die im Krankenhausplan vorgesehene vollstationäre Behandlungsmöglichkeit noch nicht im Südkreis vor. Das nun erweiterte ambulante und teilstationäre Angebot in Geldern hilft vielen Betroffenen und ihren Angehörigen, die sonst nicht den Weg zu uns finden würden. Längere Klinikaufenthalte in Bedburg-Hau und Kleve können hierdurch häufig verhindert werden“, weiß sie aus Erfahrung. „Dass wir dies nun in Geldern anbieten können liegt vor allem an der Erweiterung unseres Ärzteteams. Wir konnten gleich drei neue Fachärzte gewinnen, die das knapp 20-köpfige Team aus Ärzten, Psychologen, Therapeuten, Pflegekräften und Medizinischen Fachangestellten erweitern“, ergänzt die Ärztliche Direktorin der LVR-Klinik Bedburg-Hau abschließend.

Auch viele jüngere chronisch psychisch kranke Patienten aus dem Südkreis fanden aus personellen Kapazitätsgründen bisher nur in der Sternbuschklinik in Kleve die ambulante psychiatrische Behandlung. Auch das gehört nun ebenfalls der Vergangenheit an.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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