Vorrang der Menschenrechte vor Profit

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„Fair ist, nicht billig einzukaufen, wofür andere teuer bezahlen,“ 1)
Die Anderen, das sind die Arbeiter/innen in den Textilfabriken Asiens, auf den Plantagen Afrikas, Südamerikas Asiens, sowie die Jugendlichen die z.B. in den Bergwerken von Peru oder in den Steinbrüchen Indiens schuften. Sie bezahlen unseren Wohlstand mit ihrer Gesundheit, mit unbezahlten Überstunden, menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und Hungerlöhnen. Der Faire Handel beweist, dass es auch anders geht!
Im fairen Handel werden den Produzenten faire Preise und den Arbeitern/Innen
Gerechte Löhne gezahlt auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen geachtet und der biologische Anbau sowie der Umweltschutz gefördert.
Im Newsletter vom 16.1.2018 schreibt Oxfam:“Ausbeutung von Arbeiter/innen ist eine der Hauptzutaten in unserem Essen: Sie erleiden Krebs, Fehlgeburten und Atemwegserkrankungen durch giftiger Pestizide und verseuchtes Trinkwasser.“
Warum dürfen global agierende Unternehmen immer noch ganz massiv Menschenrechte in ihrer Lieferkette verletzen?
Die Antwort ist einfach. Weil die global agierenden Konzerne und Wirtschafts-Verbände international verbindliche UN-Abkommen zum Schutz vor Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen nicht wollen.
Doch gibt es Versuche die Ausbeutung zu beenden und die Menschenrechte als Grundlage einer neuen Wirtschaftsordnung für alle Mitgliedstaaten der UN verbindlich zu machen. Seit 2014 gibt es auf Initiative von Ecuador und Südafrika eine Arbeitsgruppe bei den Vereinten Nationen die ein UN-Abkommen erarbeiten mit klaren Regeln zur Einhaltung der Menschenrechte. Die Unternehmen werden z.B. verpflichtet die gewerkschaftliche Organisation der Arbeitnehmer zuzulassen oder das Verbot einer Kündigung im Krankheitsfall zu akzeptieren. Allerdings bindet dieser UN Treaty nur die Staaten, die diesen Vertrag auch ratifizieren. Vom 23.10 bis 27.10.2017 tagte die Arbeitsgruppe der UN zum 3. Mal in Genf. Ein greifbares Ergebnis kam nicht zustande denn
Wirtschafts-und Arbeitgeberverbände stellten sich quer (besonders der BDA)
Der Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände setzte es bei der Bundesregierung durch, „jegliche Verbindlichkeit im Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) zu verhindern. Dem folgend verlangte das Finanzministerium im Juni 2016, die wenigen verbleibenden Menschenrechtsauflagen für Unternehmen aus dem NAP-Entwurf zu streichen.“2)
Soweit- so schlecht! Doch es gibt Hoffnung wenn Christen nicht untätig bleiben.
Bisher haben sich 700 Organisationen wie Misereor, Brot für die Welt, Christliche Initiative Romero und 1000 Einzelpersonen zusammen geschlossen, um in der
UN Treaty Alliance für eine Regulierung der globalen Wirtschaft entsprechend der Menschenrechte einzutreten.
Materialien zum Mitmachen und zur Information finden Sie in den Schriftständen unserer Kirchen.
Für den Arbeitskreis Mission, Gerechtigkeit und Frieden, in St. Stephanus
Heribert Söns

Quellenangabe:
1) Misereor Aachen-Postkarte zum Fairen Handel
2) K.Seitz, Global Policy Forum

Autor:

Gudrun Söns aus Bedburg-Hau

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