"wilde anjelieren" [Nelken] von van Mourik, dem ersten Plasmolen-Maler

Als am Anfang des 20sten Jahrhundert der Notarsohn Jacques van Mourik aus Amsterdam sich im Flecken Plasmolen in Nord-Limburg zum malen niederließ kamen schon bald Künstler nach. Während andere Künstlergemeinschaften des Königreichs der Niederlande Ruhm, ja manche sogar Weltruhm, erlangten, wurden die Werke der wachsenden Künstlerschar nicht oder kaum beachtet. In dem maßgebenden „Lexikon der niederländischen Maler und Bildhauer“ (1944) vom Mak van Waaij werden viele gar nicht erwähnt, oder nur mit einigen unbedeutenden Zeilen. Nur Chris LeRoy, der "Maler der Blumen und Tiere", der vom Maler und langjährigen Kunstkritiker Leo Niehorster, immer aufs Höchste gelobt worden war, erhält einen ausführlichen Eintrag, Niehorster jedoch wurde stiefmütterliche Aufmerksamkeit entgegengebracht. Vom Maler LeRoy wird erzählt, dass ihm die Kinder des Plasmolenschen Landgutbesitzers Baron van Verschuer Blumensträuße brachten. Da er wegen Rheuma aus dem Heer ausgeschieden war, wird er sich sicherlich gefreut haben über diesen Liebesdienst jener Kinder, die sich in dem hügeligen und manchmal schwierig zugänglichen Gebiet am Sint Jansberg leichter bewegen konnten. Ich wende diese anmutige Erzählung auf Jacques van Mourik an, der auch Erstaunliches mit Blumen erreicht hat. Kleine Gemälde signiert er mit „ J v M“, wie auch dieses. Zu bewundern im Schloss von Arcen.
Die Nachbarskinder pflücken Nelken
auf weiter Flur, am heißen Tag
Sie duften noch, ach sind am welken
der Maler sie doch malen mag

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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