Richtfest bei der Feuerwehr: "Der Herrgott möge den Bau beschützen. Vor Wasser, Stürmen, Not und Blitzen."

Foto: Friedhelm Döll
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"Der Herrgott möge den Bau beschützen. Vor Wasser, Stürmen, Not und Blitzen und allem, was ihm schaden kann".

Mit diesem Richtspruch brachte der Zimmerermeister Daniel Jacobs zum Ausdruck, was er und alle anderen beteiligten Handwerker dem neuen Gerätehaus in Till-Moyland für die Zukunft wünschen.

Neben dem Bauherrn, dem Bedburg-Hauer Bürgermeister Peter Driessen hatten auch viele Vertreter des Rates, die verantwortlichen Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und die beteiligten Handwerker den Weg nach Till-Moyland gefunden, um den Abschluss des ersten Bauabschnitts und die Fertigstellung des Rohbaus zu feiern.

Das sich nun im Bau befindliche neue Feuerwehrgerätehaus in Till-Moyland wird künftig das an gleicher Stelle stehende, aus dem Jahr 1962 stammende alte Gerätehaus ersetzen, welches zum einen nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Feuerwehr entsprach und welches andererseits durch die Unfallkasse NRW gerade im Hinblick auf die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften als bedenklich eingestuft wurde.

Das alte Gerätehaus wurde in den Jahren 1961 und 1962 durch den Architekten Dr. Merkel in Kleve für die Unterstellung eines den damaligen Anforderungen entsprechenden Tragkraftspritzenfahrzeugs auf Ford-FK-1000-Fahrgestell gebaut und am 10. August 1962 durch Johann van Aken, den damaligen Bürgermeister des Amtes Till, offiziell eingeweiht.

Dieses kleinere Einsatzfahrzeug stand jedoch nur wenig mehr als ein Jahr im Gerätehaus, und es wurde bereits am 19. Dezember 1963 ein deutlich größeres, noch heute im Einsatz befindliches Magirus-Faun LF-8/TS eingestellt, an welches im Jahre 1969 ein Tragkraftspritzenanhänger angehängt wurde.

Nachdem im Jahre 1979 ein weiteres, ähnlich großes LF 8 auf IVECO-Fahrgestell in Till-Moyland stationiert wurde, platzte das alte Gerätehaus bereits aus allen Nähten. Beide Fahrzeuge standen hintereinander in der einzigen Fahrzeughalle und es war den Wehrleuten kaum mehr möglich, um die Fahrzeuge herumzugehen, um Gegenstände daraus zu entnehmen.

Im Jahre 2003 schließlich wurde der Löschgruppe Till-Moyland als Ersatz für das zwischenzeitlich veraltete LF 8 aus dem Jahre 1979 ein modernes Löschfahrzeug auf Mercedes-Atego Lkw-Fahrgestell übergeben, was die ohnehin grenzwertige räumliche Situation noch weiter verschärfte, und so war zu diesem Zeitpunkt endgültig der Moment gekommen, wo man sich Gedanken darüber machen musste, wie die drangvolle Enge in der Fahrzeughalle zu überwinden sei.

Eine Prüfung, ob ein Umbau der bestehenden Räumlichkeiten oder ggf. auch ein Anbau zu dem gewünschten Ergebnis führen könnte, brachte letztlich das Ergebnis, dass es zu einem Neubau keine sinnvolle wirtschaftliche Alternative gab.

Im Herbst 2015 fasste der Rat der Gemeinde Bedburg-Hau nach eingehender Prüfung den Entschluss, in Till-Moyland am gleichen Standort ein neues Gerätehaus zu bauen, welches den gestiegenen Anforderungen gerecht wird und den Kameradinnen und Kameraden auch langfristig eine bedarfsgerechte Unterkunft bietet.

Im neuen Gerätehaus wird aber nicht nur die Löschgruppe Till-Moyland neue Heimstatt finden, sondern auch die für die Zukunft unserer Feuerwehr so eminent wichtige Jugendfeuerwehr.

Künftig werden neben dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und dem Löschgruppenfahrzeug der hiesigen Löschgruppe auch das der Jugendfeuerwehr zu Ausbildungszwecken zur Verfügung stehende Löschgruppenfahrzeug sowie das Mannschaftstransportfahrzeug ihren Platz finden.

Im Erdgeschoss befinden sich neben den Sanitärräumen, einem Lager und der Werkstatt insbesondere auch geräumige Umkleiden für Männer und Frauen, die einen sofortigen Zugang zur Fahrzeughalle bieten, was das Aufsitzen und damit das Ausrücken zum Einsatz erheblich beschleunigen wird.

In diesem Zusammenhang ist es sicherlich interessant zu erwähnen, dass im alten Gerätehaus aus Sicherheitsgründen erst die Fahrzeuge aus der Halle gefahren werden mussten, bevor die Mannschaft aufsitzen durfte. Dies wird in dem neuen Gebäude sicher nicht mehr erforderlich sein.

Im Obergeschoss befinden sich der große Schulungs- und Aufenthaltsraum, weitere Sanitärbereiche, der Raum für die Jugendfeuerwehr und zusätzliche Lagerräume, in denen die umfangreichen Gerätschaften und Ausstattungen sowohl der Till-Moyländer Kameraden als auch der Jugendfeuerwehr ausreichend Platz finden.

Das nun im Bau befindliche neue Gerätehaus verbindet in der Symbiose mit der angrenzenden Mehrzweckhalle auf dem Dorfplatz mehr denn je die Mitte der Ortschaft Till-Moyland und ist der Beleg dafür, dass sich in Bedburg-Hau auch die kleineren Ortsteile stetig weiterentwickeln, ohne dabei ihren liebens- und lebenswerten Charakter zu verlieren.

Für den Ortsteil Till-Moyland, die Zukunft der Löschgruppe Till-Moyland als auch die der Jugendfeuerwehr darf man den Bau dieses Hauses durchaus als historisch werten.

Autor:

Michael Hendricks Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau aus Bedburg-Hau

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