Ohne Euro ging es auch...

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Übriggeblieben von der Hochzeitsreise meiner Eltern in 1952 nach Paris sind ein kleines „Touristen Devisenbüchlein“ und ich selber. Solche Büchlein, verbunden mit dem Reisepass, dienten zur Kontrolle des Devisenverkehrs. Auf zwei gegenüberliegenden Seiten wurde jene Reise festgehalten. Meinem Vater wurde durch die Rotterdamer Bank, Zweigstelle Nijmegen am 7. Februar 1952 39.000 französische Francs ausgehändigt, so sagt die linke Seite. Es wurde übrigens gleichzeitig ein Maximalverbrauch von 50 Gulden pro Tag festgelegt. Nach der Heirat am 22. Februar reisten die Jungvermählten am 24. Februar ab. Der Zoll am Bahnhof in Roosendaal überprüfte die Reisenden und das Fremdgeld, stempelte und schrieb "24/2/52" dazu. Zusätzlich führte das Ehepaar noch 29 Gulden aus. Das rechte Blatt bestätigte mit dem gleichen Zollstempel, dass am 1. März 13.703 Fr.frs. wieder eingeführt wurden, nebst 26 belgischen Francs und die bereits erwähnten 29 Gulden. Die sechs Übernachtungen in Paris kosteten demzufolge 25.297 Francs, damals etwa 225 Gulden, etwa 811 € gerechnet nach heutiger Kaufkraft [Quelle: International Institute of Social History]. Für den Rückkauf berechnete die Bank ein „kwartje“, 0,25 Cent, was heute etwa 0,90 € wäre. Für den Verkauf der Franken dürfte eine ähnliche Summe angefallen sein. In späterer Zeit haben Geldinstitute für das Wechseln Prozente verlangt. Durch diese kleinen Summen hatte das Bankwesen eine einfache, berechtigte Einnahmequelle, die durch die Einfuhr des Euro vertrocknete. Alles im allen ein funktionierendes System mit vielen Vorzügen.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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