Nachgefragt! Per "Räuberleiter" über die Mauer geflüchtet ...

Die Sicherheitsmaßnahmen werden verschärft in der Forensik Bedburg-Hau.
  • Die Sicherheitsmaßnahmen werden verschärft in der Forensik Bedburg-Hau.
  • hochgeladen von Klaus Schürmanns

Vor knapp vier Wochen sorgte die spektakuläre Flucht eines Forensik-Patienten aus der LVR-Klinik Bedburg-Hau für Schlagzeilen. Bekannt ist nun, wie dem 35-jährigen drogenabhängigen Straftäter die Flucht gelang.

"Der zur Geisel genommene Pfleger wurde gezwungen, mit dem zweiten Patienten eine Räuberleiter zu machen. Diese nutzte der Patient, um über die Mauer zu fliehen", teilte LVR-Sprecherin Karin Knöbelspies auf Anfrage des Klever Wochenblatt mit. Weitere Einzelheiten sind dem LVR nicht bekannt, da der Ausbrecher nach seiner Festnahme in Bonn nicht mehr in eine Einrichtung des Landschaftsverbandes untergebracht wurde und deshalb nicht weiter befragt werden konnte.
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen sind bereits beschlossen und zum Teil schon umgesetzt oder in der Planung. So soll nach Aussage des LVR die Stacheldrahtbewehrung im Pfortenbereich überarbeitet und die Mauerkrone von Haus 29 mit weiterem Stacheldraht verstärkt werden. Auch über die Toranlage von Haus 28 wird Stacheldraht installiert. Zusätzlich soll die Zaunanlage von Haus 28 zur Straßenseite mit einem Anfahrtsschutz versehen und verstärkt werden. Auch innerhalb des Hauses gibt es Veränderungen: Das Haus 28 wird von zwei Stationen in vier kleinere, eigenständige Behandlungsbereiche umstrukturiert. Das Personal des Pflege- und Erziehungsdienstes wird aufgestockt, im Stationsstützpunkt wird für die Mitarbeiter ein sicherer Rückzugsraum hergestellt.
Wie geht es dem Personal vier Wochen nach dem Ausbruch? Pressesprecherin Karin Knöbelspies schreibt dazu dem Klever Wochenblatt: "Die Geiselnahme war gerade auch für die Beschäftigten der LVR-Klinik Bedburg-Hau ein einschneidendes Ereignis. Die Klinik hat daher eine Vielzahl von Maßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergriffen. Dazu gehören psychotherapeutische Hilfsangebote für die konkret betroffenen Pflege- und Pfortenkräfte zur Aufarbeitung des traumatisierenden Ereignisses durch einen erfahrenen, externen Traumatherapeuten. Darüber hinaus gab und gibt es Gesprächs- und Supervisionsangebote für die Mitarbeiter/innen der betroffenen Station sowie Informations- und Aufklärungsgespräche für alle Beschäftigten der Forensischen Abteilung 3, zu der Haus 28 gehört, über den Ablauf der Flucht sowie die geplanten Maßnahmen."

Autor:

Klaus Schürmanns aus Kleve

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