Leben in den eigenen vier Wänden
Geldern. 20.03.2018 Wenn Udo Litschka nach seinen Wünschen und Zielen für die Zukunft befragt wird, muss er nicht lange überlegen. „Gesund bleiben, so viel wie möglich selbststän-dig regeln und im Ambulant Betreuten Wohnen leben können.“ Kurz: Alles soll so bleiben, wie es ist. Udo Litschka wird seit vielen Jahren durch gut ausgebildete Mitarbeitende ambulantunterstützt. Dies findet in seiner Wohnung in Geldern statt.
Er ist ziemlich fit, was seine Gesundheit angeht, kann einen Großteil seiner Angelegenheiten selbstständig erledigen und findet auch noch Zeit, für andere da zu sein. Im Wohnverbund des LVR-HPH-Netz Niederrhein an der Stauffenbergstraße gilt der 56-jährige Rentner als gern gesehener Gast und unterstützt die Kundinnen und Kunden mit kleinen Gefälligkeiten oder besucht sie, um einfach nur einen Kaffee zu trinken.
Udo Litschka kommt aus Walbeck, aus einer großen Familie. Fünf Jungen und ein Mädchen waren sie daheim, der Kontakt zu den meisten Geschwistern ist gut, und die Familie wird ständig größer. „Mensch, ich werde schon wieder Onkel.“, berichtet er freudig.
Sein eigener Herr zu sein ist dem sympathischen Mann ungeheuer wichtig. Deshalb ist er vor 16 Jahren aus dem Elternhaus direkt in eine eigene Wohnung gezogen. Wenn es nach ihm geht, soll es so bleiben, „erst dann, wenn ich nicht mehr kann, würde ich in einen Wohnver-bund ziehen“. Schon heute gilt der LVR-Wohnverbund an der Stauffenbergstraße in Geldern als sein zweites Zuhause, wie er selbst sagt.
Auch daheim sitzt er nur selten ruhig auf der Couch. Udo Litschka hat es gerne ordentlich und sauber, seine 43-Quadratmeter-Wohnung im ersten Stock blitzt. „Und so ist es immer, ich habe nicht nur aufgeräumt, weil Besuch kommt.“, berichtet er lachend. Staubwischen, saugen, waschen und bügeln, alles geht ihm schnell von der Hand, und auch in der Küche weiß Udo Litschka gut Bescheid. Er kocht regelmäßig für sich, am liebsten Bratkartoffeln mit Spiegelei und Leberkäse.
Svenja Hundshagen ist die LVR-HPH-Netz Niederrhein Mitarbeiterin, die Udo Litschka unter-stützt. Die beiden haben ein respektvolles und vertrauensvolles Verhältnis auf Augenhöhe. „Ich finde es gut, dass das LVR-HPH-Netz Niederrhein mir hilft“, wenn es Probleme in verschiedenen Bereichen gibt. Mit Briefen von Ämtern und Behörden kommt er zum Beispiel manchmal weniger gut zurecht, dann ist Svenja Hundshagen die Übersetzerin und unterstützt ihn, seine Angelegenheiten selbstständig zu erledigen. Auch Ausflüge stehen auf dem gemeinsamen Programm und sind Udo Litschka ganz besonders wichtig. „Mal rauskommen, was Anderes sehen und einfach mal unter Leute kommen.“ Ebenso war ihm früher die Unterstützung bei Arztbesuchen wichtig. „Da gehe ich jetzt aber meistens alleine hin.“
Wenn die Hausarbeit erledigt ist und er keine Verabredung hat, dann zieht er sich in seinen Bastelkeller zurück. Der 56-Jährige ist handwerklich geschickt, in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung hat er viele Jahre in der Schreinerei gearbeitet, heute repariert er Fahrräder und macht sie wieder fahrtüchtig. Außerdem hört er gerne Musik, am liebsten die Kelly-Family und Michael Wendler.
Udo Litschka ist ein zufriedener, glücklicher Mensch. Aber wenn er darüber nachdenkt, fällt ihm doch noch ein ganz großer, weiterer Wunsch ein: eine größere Wohnung. 50 Quadratme-ter vielleicht, zwei Räume, nicht nur einer wie jetzt. „Das wäre wirklich toll.“
Autor:Lea Büren aus Bedburg-Hau |
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