Krebskranke Kinder aus Tschernobyl machen Ferien am Niederrhein

Reitverein Lohengrin Hau in Bedburg-Hau: Die Kinder aus der Umgebung Tschernobyl, die zur Zeit im Kreis Kleve zu Gast sind, besuchten Pferde und Ponys. Reiten durften sie natürlich auch. | Foto: Heinz Holzbach
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Winfried Claaßen ist sich sicher: "Ohne das Engagement vieler Helfer wäre auch mein Engagement nicht möglich." Damit dankt er allen Unterstützern, die ihm seit 13 Jahren seine Hilfe ermöglichen: Winfried Claaßen unterstützt Kinder und Eltern aus der Umgebung von Tschernobyl. Für seinen Einsatz wurde ihm in diesem Jahr das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Jetzt, während der Sommerferien, ist es wieder soweit: Eine Mutter-Kind Gruppe aus Gomel, 80 Kilometer vom Unglücksreaktor entfernt, ist am Niederrhein zu Gast. Die an Krebs erkrankten Kinder, ihre Mütter und die Dolmetscher erholen sich am Niederrhein von den Strapazen der letzten Monate und Jahre. "Ja, sicher ist Tschernobyl noch ein Thema - vor allem nach Fukushima ist es wieder ins Bewusstsein gedrungen", so Winfried Claaßen. Die Familien, so der Niederrheiner, seien sehr belastet. Schon die Krebsdiagnose sei ein Schock für die Eltern, die Aufenthalte im Krankenhaus, Chemo- und Bestrahlungstherapie, das alles zehre an den Menschen. "Sie brauchen Erholung - und das wollen wir ihnen hier bei uns ermöglichen", so Claaßen.

Am Montag wurde das KernwasserWunderland besucht. Danach blieb noch ein wenig Zeit - und die verbrachte die Gruppe beim Reitverein Lohengrin Hau. "Dort ist meine Schwester, Irma Haarhoff, aktiv", erklärt Winfried Claaßen. Und wer Irma Haarhoff kennt weiß, dass da nicht lange geredet, sondern der Besuchstermin schnell festgezurrt wurde. Alle, die wollten, auch die Mamas, durften aufsitzen und reiten. "Das war für alle ein wirklich schönes Erlebnis", so Claaßen.

Die Krebsrate rund um Tschernobyl ist höher als in Europa, Leukämie und Lymphdrüsenkrebs kommen dreimal häufiger vor.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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