Bistum Münster bricht sein Schweigen
Strafanzeige gegen früheren Pfarrer erweitert
(pbm/sk). Das Bistum Münster wird in diesen Tagen die Strafanzeige gegen einen Priester, der zuletzt als Leitender Pfarrer in der Pfarrei Heiliger Johannes der Täufer in Bedburg-Hau eingesetzt war, erweitern. Der Priester war am 10. Dezember mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres vom priesterlichen Dienst freigestellt worden. Das Bistum hatte Strafanzeige bei der Oberstaatsanwaltschaft in Münster erstattet. Denn zwischenzeitlich war dem Bistum bekannt geworden, dass auch ein Minderjähriger angibt, Betroffener des Verhaltens des Priesters geworden zu sein.
Das Bistum weist außerdem darauf hin, dass der nun beschuldigte Priester schon an zwei früheren Stationen auffällig geworden sei. So kam es 2006, als er Pfarrer in Ottmarsbocholt (Senden) war, zu sexuellen Annäherungen an einen Erwachsenen. Er musste sich daraufhin einer psychologischen Beratung unterziehen. Erneut kam es 2011 in Kevelaer zu für einen Priester unangemessenen Kontakten, im Sinne eines Austauschs elektronischer Nachrichten mit sexuellen Inhalten mit zwei erwachsenen Männern. Der Priester hat daraufhin eine längere Therapie gemacht. Experten kamen zu der Einschätzung, dass „ein weiterer Einsatz kein erhöhtes Rückfallrisiko bedeutet“. Alle diese Vorgänge werden der Staatsanwaltschaft zur weiteren Beurteilung übergeben.
Angesichts der jüngsten Ereignisse in Bedburg-Hau erklärt das Bistum Münster, dass es – ungeachtet dieser Einschätzung – im Nachhinein ein Fehler gewesen ist, dem Priester wieder eine leitende Aufgabe in der Seelsorge zu geben. „Aus diesen Erfahrungen werden wir für die zukünftige Einsatzpraxis die notwendigen Konsequenzen ziehen“, sagt Personaldezernent Karl Render.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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