LVR-Klinik Bedburg-Hau

Statt Sozialzentrum Neubau für den Maßregelvollzug ?

Das 40 Jahre alte Sozialzentrum in der LVR-Klinik Bedburg-Hau wird gerade dem Erdboden gleichgemacht. Der Abriss weckt natürlich Erinnerungen bei den Beschäftigten und Bürgern der Gemeinde Bedburg-Hau. Das heute Gemeindezentrum gab es damals ja noch nicht: In dem Flachbau waren in den Anfangsjahren u.a. eine Cafeteria, ein kleiner Supermarkt, Friseur und später eine Fahrradwerkstatt untergebracht. Ebenso sendete von hier aus mal das Bedburger-Amateur-Studio sein Programm an die Stationen. "Damals gab es auch bis zu 2.000 Langzeitpatienten in der Klinik", weiß Stephan Lahr. Heute sei die Verweildauer viel geringer, so der Kaufmännische Direktor der LVR-Klinik: "Es gibt neue Lebensformen für psychische Kranke etwa in Wohngruppen außerhalb der Klinik." Weil sich eine Sanierung nicht mehr lohnte, hat sich die LVR-Klinik für den Abriss entschieden. "Wir wollten keine Bauruine hinterlassen", so Lahr.
Noch etwa sechs Wochen dauern die Abrissarbeiten. Was soll auf dem Areal am Brückweg 1 entstehen?
Auf Anfrage teilte LVR-Sprecherin Karin Knöbelspies dem Klever Wochenblatt mit: "Das Land Nordrhein-Westfalen und der Landschaftsverband Rheinland stimmen zurzeit die Zielplanung für den Maßregelvollzug auf dem Gelände der LVR-Klinik Bedburg-Hau ab. Zurzeit wird geprüft, ob auf dem Gelände des ehemaligen Sozialzentrums im Südteil des Klinikgeländes ein Neubau für den Maßregelvollzug errichtet werden kann. Der Neubau soll alte abgängige Bausubstanz ersetzen und zu einer Verbesserung der Unterbringungsbedingungen für die Patientinnen und Patienten sowie der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten führen."