Moyland – eine Odyssee - Teil 1: Mülldeponie im Moyländer See

Moyländer See - ein Juwel (Foto: GvM)
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In fünf Teilen möchte ich die Irrfahrt von Planungen um die Idylle Moyland beschreiben.

Teil 1: Mülldeponie im Moyländer See. ( konnte verhindert werden )
Teil 2: Ein Golfplatz im Moyländer Wald. ( die Planung musste umgeschrieben werden, rd. 15 Hektar Wald gewonnen) mehr dazu
Teil 3: Museum Schloss Moyland. ( bis heute in den Schlagzeilen ) mehr dazu
Teil 4: Ein Golfplatz am Schloss Moyland. ( Golfresort Europe´s Finest ? )
Teil 5: Hotelplanungen am Schloss Moyland. ( drei Planungen gescheitert und nun die Vierte )

Teil 1: Mülldeponie im Moyländer See
Bilder dazu: www.lokalkompass.de

Ende der 70er Jahre suchte der Kreis Kleve einen Standort für eine Mülldeponie. Die Gemeinde Bedburg-Hau bot damals eine stillgelegte Kiesgrube an, die sich im laufe der Jahre zu einem Biotop entwickelt hatte. Die ehemalige Kiesgrube lag auf der eiszeitlichen Endmoräne Moyland. Von nun an beschäftigte diese Planung rd. 20 Jahre lang die Bezirksregierung, den Kreistag, Gemeinderat, die Bevölkerung und Naturschützer. Die Zeitungen berichteten fast jeden Tag.
1979 titelten die Zeitungen: Bedburg-Hau - Mehrheit sagt „ja“ zu Müll in Moyland. 16 CDU- Ja –Stimmen gegen 7 SPD und eine Enthaltung FDP.
1980 fiel der Startschuss für eine Umladestation am See.
Es entstanden zwei Lager: Auf der einen Seite die Befürworter - Planer und die politischen Mehrheiten und auf der anderen Seite – ein Grossteil der Bevölkerung und die Naturschützer.

Die Naturschützer erreichten, dass 1984 ein ökologisches Gutachten über das Gebiet gemacht wurde. Das Gutachten bestätigt das was die Naturschützer immer behauptet hatten: Es gab dort ein schützenswertes Biotop mit zahlreichen Pflanzen und Tierarten. Über 70 Vogelarten, davon 20 auf der Roten Liste - Wasserrallen, Flussläufer, Eisvögel, Uferschwalben, Sperber, Habichte, Baumfalken, um nur einige zu nennen. Fledermäuse und ein wertvolles Libellenbiotop. Das größte Erdkrötenvorkommen im Nordkreis Kleve.
Von nun an legten die Naturschützer richtig los. Jede Menge Eingaben, Zeitungsberichte, Demos, Info-Stände und Veranstaltungen folgten. Tausende Unterschriften wurden gesammelt. Der Bund für Vogelschutz forderte das Gebiet einstweilig zu sichern. In Bedburg-Hau wurde eigens ein Verein gegründet – die Natur- und Tierhilfe.
Presseberichte: 1986/87 „Deponie wird ab ´87 betreiben"; „Ohne Moyland droht dem Kreis Müllchaos"; CDU-Sprecher „Wir wollen die Deponie".
Nach 10 Jahren Planung kam der Planfeststellungsbeschluss. Der Petitionsausschuss muss sich mit dem Beschluss befassen. Bis zur Entscheidung wurde der Beschuss auf Eis gelegt.
Der Bedburg-Hauer Bürgermeister will vorzeitigen Baubeginn um die Zulässigkeitsprüfung einer Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zu umgehen. Der Bürgermeister bezeichnet den See als Landschaftsschaden der durch eine Mülldeponie beseitigt wird.
Gegen den Planfeststellungsbeschluss wurde 1991 eine rechtmäßige Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht, mit Erfolg.
1992, der Kreis Kleve will Berufung einlegen. Die Gemeinde unterstützt dieses Vorhaben. Regierungspräsident will jedoch nicht.
1994 Die CDU-Ratsmehrheit befürwortet immer noch die Deponie in Moyland, obwohl der Kreistag beschlossen hatte den Deponiestandort aus dem Abfallbeseitigungsplan zu streichen.

Auf einer Veranstaltung in Goch nimmt mich der Regierungspräsident Fritz Behrens auf die Seite, gibt mir die Hand und sagt: „ Herr van Meegen, sie haben gewonnen, die Deponie kommt nicht."
20 Jahre Kampf haben sich gelohnt. Damals nur ein schützenswertes ehemaliges Baggerloch - heute ein Juwel. Damals und heute ein Landschaftsschutzgebiet und morgen vieleicht ein Naturschutzgebiet.

Für die Unterstützung aus der Bevölkerung möchte ich mich bedanken. Besonders bedanken möchte ich mich bei meinen Mitstreitern: Sigurd Tenbieg, Betty Tenbieg, Maria Neuhaus, Klaus Bender, Manfred Lucenz, Klaus-Jürgen Linke, Wolfgang Conrad, Hans Zeesing, Ernst Groenewald, Gerd Groenewald, Marco Michels, Wilhelm Unkrig, Eleonore Rehschuh, Wilfried Krüger und bei meiner Frau Gaby, meinen Kindern Nadine und Thomas.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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