LVR-Klinikkirche soll Kultur- und Integrationszentrum werden
Da werden viele Gläubige enttäuscht sein: Aus Sicherheitsgründen kann Heiligabend der Weihnachtsgottesdienst nicht in der Kirche der LVR-Klinik gefeiert werden. Das bestätigte Stefan Lahr, Kaufmännischer Direktor der Klinik, dem Klever Wochenblatt.
Grund ist ein herabfallender Mauerstein aus dem Kirchturm. So etwas kann jederzeit wieder passieren. Die Kirchgänger einem unnötigen Risiko aussetzen? Da will Lahr nicht. Schließlich ist die Kirche bei dem einzigen Gottesdienst im Jahr mit über 700 Teilnehmern rappelvoll. Die ökumenische Christvesper wird deshalb am Heiligabend um 15.30 Uhr ins Gesellschaftshaus der Klinik verlegt.
Geld für die sanierungsbedürftige Kirche will der Landschaftsverband nicht mehr aufbringen. "Die Kirche steht ja zum Verkauf", so Lahr und verweist auf eine zukunftsfähige Perspektive für das 104 Jahre alte Gotteshaus. Die Gemeinde Bedburg-Hau hat Interesse an der Kirche und will sie in Zukunft als "Kultur- und Integrationszentrum" nutzen. Das geht aus dem "Integriertem Handlungskonzept" hervor, das dem Rat in der Oktober-Sitzung vorgestellt wurde. Dafür soll auch viel Geld für die Sanierung und bauliche Anpassung in die Hand genommen werden. Beantragt könnten dafür Landesmittel. Ein konkreter Ratsbeschluss wurde wurde noch nicht gefasst.
Beim Bau der "Provinzial-Heil und Pflegeanstalt" wurde die "Anstaltskirche" 1913 als letztes Gebäude fertig gestellt. Aber schon in der Silvesternacht 1912 erklang erstmals das Geläut. Das Gotteshaus wurde für beide Konfessionen als Simultankirche errichtet. Der erste Gottesdienst für die Katholiken war am 6. Juli 1913, für die Protestanten am 13. Juli 1913. Sie ist eine Simultankirche.
Autor:Klaus Schürmanns aus Kleve |
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