Landratskandidaten zu Gast bei BI „StopKiesHau“
Silke Gorißen und Peter Driessen konnten sich am vergangenen Dienstag über den aktuellen Stand zur geplanten Auskiesung in Hau, mit der laut Unternehmer Siebers im kommenden Jahr begonnen werden soll, informieren.
Melanie Gronau und Dr. Leo Rehm von EDEN e.V. Rees waren ebenfalls zu Gast und konnten mit ihrer langjährigen Erfahrungen zum Kiesabbau am Niederrhein, den Politikern einiges mit auf den Weg geben, worauf bei der Genehmigung durch die Genehmigungsbehörde Kreis Kleve zu achten ist. Sie machten auch darauf aufmerksam, dass bis zu 50 Prozent der Kiese und Sande in den Export gehen, überwiegend in die Niederlande, Belgien und Frankreich aber auch in arabische Staaten. Dies läge auch daran, dass der Bedarf sich nicht mehr an den heimischen Bedarf ausrichtet, sondern im Landesentwicklungsplan (LEP) „heimisch“ nicht mehr vorkommt. Dies habe zur Folge, dass der Bedarf sich nach den Forderungen der Kiesindustrie ausrichtet und der Bedarf immer größer wird, immer mehr Flächen im LEP ausgewiesen werden.
Gorißen und Driessen, beide aus Bedburg-Hau, hatten sich bereits im Vorfeld immer gegen die jetzt aktuelle und auch gegen weitere Abgrabungen (sog. Sondierungsflächen) in Bedburg-Hau ausgesprochen. Wer immer auch die Landratswahl gewinnt muss natürlich die Genehmigung nach Recht und Gesetz vornehmen. Da bereits für die Fläche in Bedburg-Hau eine Genehmigung aus Düsseldorf im Regionalplan vorliegt, muss der Kreis Kleve wenn alle eingereichten Unterlagen die Auflagen erfüllen, die Genehmigung erteilen.
So dann auch Silke Gorißen: „Wenn die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden, genehmigt werden muss, ist sehr darauf zu achten, dass alles für die Hauer erträglich bleibt.“ Sie werde als Bedburg-Hauer Landrätin ein gutes Auge darauf werfen. Sie kann sich auch nicht vorstellen wie die An- und Abfahrt der Kies-LKW´s über die schmale Antoniterstraße vonstattengehen soll.
Auch Peter Driessen sieht dies so und brachte noch einen weiteren Aspekt mit ins Spiel, dass man Planungsrecht auch verschieben kann, also im Tausch mit bereits bestehenden Abgrabungen die erweitert werden könnten. Dazu müsse man natürlich die betroffenen Kommunen und Unternehmen an einen Tisch bekommen. Dr. Leo Rehm gab dazu zu Bedenken, dass ein St.-Florian-Prinzip nicht hilfreich sei.
Frau Melanie Gronau zum Abschluss: Sie wünsche sich von den Landratskandidaten, dass diese sich an Düsseldorf wenden, um darauf einzuwirken, das nur zur Deckung des heimischen Bedarfs geplant wird und das Bürger und Bürgerinitiativen auf Kreisebene nicht nur Wahr, sondern auch Ernst genommen werden.
Das nächste Treffen der BI „StopKiesHau“ findet am Dienstag, 1. September, um 19:30 Uhr in der Antoniterklause statt.
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Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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