Keine Chance für eine Kastanie.
1912 nahm die Provinzial-Heil-und Pflegeanstalt ihren Betrieb auf. Zur Eigenversorgung dienten u.a. anstaltseigene Gutshöfe, so auch der Gutshof II an der Uedemer Straße. Auf dem Hof wurde damals eine Rosskastanie angepflanzt. Auf dem Bild 1, von 1929, ist die damals junge Kastanie hinter der linken Seite der Toreinfahrt zu erkennen.
Mitte der 1980er Jahre wurde der Gutshof abgebrochen, weil auf dem Gelände das Gemeindezentrum entstehen sollte. Bis dahin war der vordere Teil des Hofes bewohnt und in den Stallungen hatte der Bauhof sein Streusalz gelagert. Auch die Kastanie sollte weichen. Proteste aus der Bevölkerung konnten dies zuerst einmal verhindern. 1988 wurde mit dem Bau des Gemeindezentrums begonnen. Die Kastanie blieb stehen bis Ende der 1990er Jahre der Anbau des Sparkassenbaus erfolgte.
Der damalige Beigeordnete der Gemeinde, Hans Derksen, der immer wieder bedauerte, dass man die Kastanie nicht schon beim Abbruch des Gutshofes entfernt hatte, es hätte dann keine Proteste gegeben, sorgte jedoch dafür, dass eine Ersatzkastanie im Rondell des neugestalteten Klosterplatzes noch bevor die alte Kastanie gefällt, angepflanzt wurde. Auf eine Luftaufnahme von 1990 sind beide Kastanien zu sehen.
20. März 2014. Der Gemeinderat beschließt die Grünfläche mit einem Parkplatz zu überbauen. Am Morgen des 21.März 2014, die Kastanie und auch alle anderen Bäume auf der parkähnlichen Grünfläche sind gefällt. Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Bedburg-Hau wurden nicht gefragt, nicht beteiligt wie und ob ihr Gemeindezentrum neu gestaltet werden soll. Keine Chance für eine Kastanie.
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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