Jetzt die Wildscheine dann die Wölfe

Im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Forderung des Bauernverbandes 70 Prozent aller Wildschweine für den Abschuss freizugeben, berichtete ich im Januar „Bald günstiger Wildschweinbraten“. Auf der Web-Seite „top agraronline“ erfuhr ich nun, dass der Landesjagdverband sich damit brüstet einen Allzeitrekord für NRW aufgestellt zu haben. Die nordrhein-westfälischen Jäger haben weit über 60 000 Wildschweine erlegt, notwendig, durch hohe Wildschäden und die sich aus Osteuropa nähernde Afrikanische Schweinepest. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Strecke um über 50 Prozent gesteigert worden.
Nach dem Auftreten der ASP in Belgien teilt das Umweltministerium in einer Presseerklärung vom 14.09.2018 mit, bzw. fordert auf, Wildschweine verstärkt zu bejagen. In der Presseerklärung wird auch darauf hingewiesen, dass die Ausbreitung der ASP vor allem auf das Verhalten von Menschen zurückzuführen ist. Zitat: „Dem Ferntransport des ASP-Virus aus den Ausbruchsgebieten über Autobahnen nach Nordrhein-Westfalen erfolgt durch Menschen aufgrund von Transport infizierten Materials (z.B. LKW, PKW, Kleidung, Schuhwerk, Lebensmittel wie Wurstwaren).“ Möchte hinzufügen: Auch Jäger übertragen die ASP. Wurden eigentlich die über 60 000 erlegten Wildschweine alle auf ASP getestet? – wohl kaum.
Der ASP-Ausbreitung durch Wildscheine kann man doch nur begegnen, - wenn alle Wildschweine zur Strecke gebracht werden - oder? Nein – dann hat man nichts mehr zum Jagen und – deshalb pflegt und hegt die Jägerschaft den Wildschweinbestand und – trägt damit auch dazu bei, dass sich die ASP weiter verbreitet.

Vor zwei Tagen berichtete der NDR „Niedersachsen will Abschuss von Wölfen erleichtern“ Und heute: Dresden – „Die Naturschutzverbände Nabu und BUND sind empört über eine Online-Kampagne der sächsischen CDU für eine Lockerung des Wolf-Abschusses“