Initiative „Kein Waldsterben per Ratsbeschluss“ zur Berichterstattung in der Tagespresse

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Der Initiative gegen die Überplanung des LVR-Klinik-Nordgelände ist wohl bewusst, dass sie gewaltige Gegner haben, den Landschaftsverband Rheinland incl. einiger politischen Gremien des LVR, das LVR-Amt f. Denkmalpflege, die Gemeindeverwaltung und den Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau, die Mehrheit im Gemeinderat und die Käufer. Diese geballte Macht wird natürlich alle Register ziehen, erst recht auch dann wenn es in einen Bürgerentscheid geht, auch mit unbegrenzten finanziellen Mitteln, um ein Bürgervotum zum Erhalt des Waldes und dem einmaligen Denkmal zu verhindern. Dies darf jedoch nicht so weit gehen, dass man die vorliegende Planung öffentlich falsch präsentiert bzw. etwas hineinredet war der Plan gar nicht hergibt.
Schöner kann man es nicht umschreiben wie Dirk Untiedt (NRZ): „Der Waldcharakter des Klinikgeländes ist kein Hindernis, sondern ein wertvolles Gut. Eine großflächige Waldumwandlung ist nicht geplant und wird es mit uns nicht geben.“ Wer den Plan nicht vor Augen hat mag dies glauben. Die zeichnerische Darstellung des Plans spricht jedoch eine andere Sprache. Fünfundzwanzig Neubauten sind vorgesehen. Die Baufenster dafür haben die Größe von Einfamilienhäusern über Mehrfamilienhäusern bis zu einer Größe von 1.000 Quadratmetern. Alleine für diese Baufenster mit den dazugehörigen Grundstücken wird es einen Kahlschlag geben und darüber hinaus müssen auch Abstände eingehalten werden. Die verbleibenden Waldflächen sind im Pan dann auch nicht mehr als Waldflächen gekennzeichnet, sondern als private Grünflächen mit Zweckbestimmung Park.
„Die Unternehmer versprechen, den größten Teil der alten Bäume zu erhalten“ (RP) Doch eben nicht alle alten Bäume. Und was ist mit den jüngeren Bäumen? Sicherlich werden nicht alle Bäume fallen, einige werden stehen bleiben. Doch dann ist es kein Wald mehr, sondern ein Park, so wie es auch im Plan steht.
Eine Fläche im Plan, 6000 Quadratmeter groß, wird als Fläche zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern ausgewiesen. Auch das hört sich schön an. Doch auf dieser Fläche stehen bereits Bäume (etliche über 100 Jahre alt) und Sträucher. Hier wird nicht nur Sand in die Augen der Bedburg-Hauer gestreut, sondern sogar getäuscht.
Vier denkmalgeschützte Häuser sollen laut Plan abgerissen werden und die andere „behutsam“ mit Blick auf den „klassischen Charme“ sanieren werden. Auch da bietet die zeichnerische Plandarstellung ein anderes Bild. An und um einigen Häusern im Kernbereich wurden Baufenster eingezeichnet, eins mit 4000 Quadratmetern (3000 qm Wald). Wird der Bebauungsplan rechtskräftig, hat natürlich der Eigentümer das Recht dort auch in der Größe zu bauen.
Die Initiative „Kein Waldsterben per Ratsbeschluss“ wird bei der Unterschriftensammlung immer den Plan dabei haben und die Bedburg-Hauer können sich davon überzeugen, dass die Angaben der Initiative richtig sind. Wald in Bauland umzuwandeln, an der Schwelle des Klimawandels, ist nicht zu akzeptieren. Auch nicht, weil die Gemeinde Bedburg-Hau von der Bezirksregierung Düsseldorf 25 Hektar reines Ackerland ausgewiesen bekommen hat.
Nun droht auch noch der Bürgermeister (RP): „Wenn das Bürgerbegehren durchkommt, verliert miniArt seine Heimat, dann wird nämlich die Fernwärme abgeklemmt.“ Ein Landratskandidat sollte es doch besser wissen. Ein Bürgerbegehren kann gar nichts verhindern, sondern nur ein Bürgerentscheid. Und Fernwärme abklemmen, geht gar nicht, auch aus rechtlichen Gründen nicht.
Ob das Vorhaben so durchgeht oder nicht, werden die Bedburg-Hauer nach dem Bürgerbegehren durch einen Bürgerentscheid (JA für den Erhalt) anstelle des Gemeinderates entscheiden.
Für die Initiative „Kein Waldsterben per Ratsbeschluss“ die Vertretungsberechtigten Günter van Meegen, Verena Welbers, Theo Janßen

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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