Hallenbad „Wir sollten das Kind nicht mit dem Bade ausschütten“

Eingang Hallenbad (Foto: GvM)
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Da ruft mich doch gestern die NRZ an und ich musste feststellen, die sind bestens informiert über den Inhalt der Gutachten zum Hallenbad. Dabei wurde mir noch vor wenigen Tagen gesagt, dass die Gutachten nur zur internen Beratung gedacht sind.
Da die Katze nun aus dem Sack ist, die NRZ berichtete heute, kann ich nun meinerseits hier darüber berichten.

Um noch mal deutlich zu machen, dass die finanzielle Lage der Gemeinde entgegen aller Erwartungen nicht so schlecht ist, hier einige Zahlen darüber, auch im Bericht von 29. Aug. nachzulesen, s. hier: www.lokalkompass.de
In den letzten 4 Jahren wurde der Schuldenstand von rd. 5,6 Mill. auf rd. 2,5 Mill. abgebaut. Die Pro-Kopfverschuldung liegt bei 191 Euro. Fehlbeträge sind bis 2013 durch die Haushaltsrücklage gedeckt.

Für das Hallenbad liegen zwei Gutachten vor: Ein Energiekonzept aus 2009 und eine Kostenschätzung für eine Generalsanierung September 2010.
Das Energiekonzept ( 1. Gutachten) kommt zum Ergebnis, dass eine Summe von 452.000 Euro notwendig ist, um das Bad auf den möglichst besten energetischen Stand zu bekommen, mit einer Energieeinsparung von 60 Prozent.
Im zweiten Gutachten, hier ist das Energiekonzept mit eingearbeitet, kommt man zu dem Ergebnis, dass eine Generalsanierung aller Bereiche notwendig ist. Kosten 1,35 Mill. Euro. Die Gesamtmaßnahme kann auf mehrere Investitionszeiträume verteilt werden, wobei die Wasseraufbereitungsanlage vorrang hat.

1,35 Mill. Euro haben wir nicht. Hinzu kommt ein jährliches Defizit ( Zuschuss zum Hallenbad) von rd. 233.000 Euro. Der Zuschuss würde sich durch die Energiekosteneinsparungen verringern auf rd. 200.000 Euro.
Was nun? Als Sofortmaßnahme sollten wir das Energetische Konzept ( 452.000 €) und die Wasseraufbereitung ( 160.000 €) umsetzen. Die anderen Maßnahmen können auf die nächsten 3 bis 5 Jahre verteilt werden.
Was hindert uns daran entsprechende Kredite aufzunehmen? Unser Schuldenstand vor einigen Jahren ist ja auch nicht vom Himmel gefallen. Damals waren wir, nicht alle, bereit Schulden zu machen, auch für den Prestigebau Rathaus.
Über 70.000 Hallenbad Besucher pro Jahr! Rechnet man die Gesamtinvestitionssumme auf 5 Jahre, so kommt man pro Hallenbadbesucher auf einen Zuschuss von rd. 4 Euro. Das sollte es uns Wert sein.
Zum Vergleich: Museum Moyland erhält täglich einen Zuschuss von 9.000 €, macht pro Besucher über 30 €.

Bürgermeister Peter Driessen hält es nach wie vor für möglich das Hallenbad zu erhalten. Das ist ja mal eine Aussage, der schließe ich mich an.

Günter van Meegen
Ratsmitglied
Bündnis 90 / Die Grünen

Eingang Hallenbad (Foto: GvM)
Stau an der Zufahrt (Foto: GvM)
Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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