Erstellung und Prüfung eines AEG´s - Alternativkonzept Entwicklung Gemeindezentrum Bedburg-Hau
Beschluss über die Erstellung eines Alternativkonzeptes zur weiteren Entwicklung des Gemeindezentrums einschließlich einer Prüfung der wirtschaftlichen Machbarkeit.
Hierbei geht es um das Gelände der ehemaligen Hauptschule, aber wohl auch um das nördliche Klinikgelände. Im Haupt- und Finanzausschuss (25. Nov.) soll dazu eine Empfehlung an den Rat (2. Dez.) gegeben werden um die Verwaltung der Gemeinde Bedburg-Hau zu beauftragen, ein Alternativkonzept zur Entwicklung des Gemeindezentrums einschließlich einer Prüfung der wirtschaftlichen Machbarkeit erstellen zu lassen.
In erster Linie geht es um das Gelände der ehemaligen Hauptschule doch auch das nördliche Klinikgelände wird im Zusammenhang mit dem „integrierten Gemeindezentrum“ erwähnt und im nächsten Abschnitt der Sitzungsvorlage wird die zunehmende Herausforderung in der Wirtschaft, der Gesellschaft, den ökologisch-klimatischen Veränderungen und das Lebensumfeld hervorgehoben. Dabei spielt die ökologisch-klimatische Veränderung wohl eher eine Rolle beim Klinikwald, der gerodet und bebaut werden soll als bei der Nachnutzung des ehemaligen Schulgeländes.
Steht die Planung nördliches Klinikgelände auf der Kippe?
Erinnern wir uns: Anfang Mai 2020 wurde die Verwaltung beauftragt einen Bebauungsplan für das nördliche Klinikgelände aufzustellen. Am 16. Juni reichte die Bürgerinitiative „Kein Waldsterben per Ratsbeschluss“ ein Bürgerbegehren ein. Bereits am 25. Juni wurde wegen der angeblichen Dringlichkeit der Bebauungsplan mit Offenlage vom Rat beschlossen. Dadurch wurde das Bürgerbegehren torpediert und am 22. Oktober für unzulässig erklärt. Die frühzeitige Bürger- und Behördenbeteiligung nach dem Beschluss vom 25. Juni wurde am 10. August 2020 beendet. Bei einem normalen Bauleitverfahren erfolgt dann die Vorlage der Beteiligung, meist in der darauf folgenden Sitzung des Rates, um über die Anregungen und Bedenken zu beraten. Das erfolgte jedoch nicht! Warum nicht, liegt auf der Hand. Der Kreis Kleve (Untere Naturschutzbehörde) meldete erhebliche Bedenken gegen die Planung an, legte sogar Widerspruch ein und das mit den gleichen Argumenten wie zuvor die Bürgerinitiative. Auch der Landesbetrieb Wald & Holz NRW meldete starke Bedenken an. Über ein Jahr ist die Planung nun in der Schwebe. Weder Rat noch die Öffentlichkeit wurden informiert wie der Stand der Dinge ist und wie man aus diesem Konflikt herauskommen kann. Eins steht jedoch fest: Die Planung wird nicht 1 : 1 umgesetzt werden können. Dazu ein passender Bericht in der Rheinischen Post von heute, und auch dort kann man schon erkennen, dass gewaltig abgespeckt werden muss. Nun ist auch mehr von Wald die Rede, zuvor in der Planung war es ein Parkgelände. Zum Bericht: hier klicken
Erstellung einer neuen Rahmenplanung für das Gemeindezentrum Bedburg-Hau
Im Mai stellte die FDP-Fraktion den Antrag "Erstellung einer neuen Rahmenplanung für das Gemeindezentrum Bedburg-Hau" eine Gesamtrahmenplanung im Zusammenhang mit der Entwicklung des nördlichen Klinikgeländes, Gelände der ehemaligen Hauptschule und des Rieselfeldes. Der Antrag wurde auf Empfehlung der Verwaltung vom Rat abgelehnt.
Jetzt doch! Erst nach zahlreichen Eingaben aus der Bürgerschaft.
Hier der Text aus der Sitzungsvorlage:
"Die Gemeinde Bedburg-Hau ist schon seit einigen Jahren bestrebt, den Bereich um das Rathaus, der ehemaligen Hauptschule sowie des nördlichen Klinikgeländes in Schneppenbaum als modernes, integrierendes Gemeindezentrum zu entwickeln. Dies ist von der Landesplanung ebenfalls gewünscht, da der Bereich an der Uedemer Straße und dem Rosendaler Weg bereits landesplanerisch als Siedlungsschwerpunkt festgelegt wurde. Hierbei steht eine nachhaltige Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit technischer und sozialer Infrastruktur bei guter verkehrlicher Anbindung im Mittelpunkt.
Angesichts der zunehmenden Herausforderungen in der Wirtschaft, der Gesellschaft und den ökologisch-klimatischen Veränderungen und nicht zuletzt der sozialen Rahmenbedingungen, ist ein zukunftsgerichtetes Gemeindezentrum, mit dem sich die Bürgerinnen und Bürger identifizieren und es als Teil ihres Lebensumfeldes aktiv annehmen, von wachsender Bedeutung. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass Bedburg-Hau nicht über eine über die Jahrzehnte gewachsene Ortsmitte verfügt.
Daher führte die Gemeindeverwaltung Bedburg-Haus mit dem ersten Konzept zur weiteren Gestaltung des Gemeindezentrums eine Online-Beteiligung durch, um zu prüfen wie die Akzeptanz zur weiteren Ergänzung des Lebensmittelhandels mit einem Discounter, einer Wohnbebauung inklusive eines Cafés ausfallen würde und welche Ideen und Anregungen seitens der Bürgerinnen und Bürger zusätzlich eingebracht würden. Hierbei stellte sich heraus, dass die Grundkonzeption durchaus als positiv empfunden wurde.
Grundsätzlich gilt in der Gemeindeentwicklung, dass sich Menschen mit Veränderungen oder der Aufgabe von Identifikationspotentialen schwertun. Dies hat mit gemachten Erfahrungen und Erinnerungen vor Ort zu tun und dem Wunsch, in sich stetig verändernden Strukturen der Gesellschaft Ankerpunkte zu finden, an denen man sich ausrichten kann und die das Lebensumfeld nicht einfach verändern. Hierzu gehören auch die ehemalige Hauptschule der Gemeinde und die Lupe, weil sie das soziale Miteinander prägen bzw. geprägt haben.
Das aktuelle städtebauliche Konzept hat daher zurzeit die Funktion einer Diskussionsgrundlage, die nun mit den eingereichten Ideen und Kritiken weiter zu führen ist. Es geht letztendlich um eine Grundsatzentscheidung, welche Nutzungsformen das bestehende Gemeindezentrum künftig ergänzen sollen, um es weiter zu entwickeln und in seiner Funktion dauerhaft zu stärken. Mithilfe der vielen eingereichten Vorschläge und geführten Diskussionen soll daher ein Alternativkonzept erstellt werden, welches dem Gemeindezentrum verschiedene neue Nutzungen zuführt. Nach Fertigstellung soll die Grundsatzfrage geklärt werden, wie sich das Gemeindezentrum letztlich entwickeln und aufgestellt sein soll. Dies ist eine grundsätzliche Frage der Gemeindeentwicklung, die für Bedburg-Hau zu führen ist.
Im Rahmen der Online-Beteiligung zur Planung des Gemeindezentrums wurde zum Beispiel die Idee eingereicht, die Grundschule St. Markus in das Gebäude der ehemaligen Hauptschule in Bedburg-Hau zur Nachnutzung von Teilen des Gebäudes zu verlagern. Eine andere Idee sieht den Erhalt der Lupe am bestehenden Standort vor. Mit der Berücksichtigung der gesammelten Ideen und einem Alternativkonzept wird das Ziel anvisiert, die entscheidenden Grundsatzfragen der Gemeindeentwicklung in puncto Gemeindezentrum mit ausreichenden Informationen abwägen zu können.
Nach Fertigstellung eines Alternativkonzeptes ist die Fähigkeit beider Konzepte auf Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit und der Berücksichtigung der verschiedenen städtebaulichen Anforderungen an das künftige Gemeindezentrum zu prüfen, die sich infolge der weiteren Diskussionen herauskristallisieren sollen."
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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