Erneuerbare Energien senken Strompreise - Preisvorteil wird nicht weiter gegeben.
Vor allem durch den enormen Ausbau des Solarstroms sind die Kosten des Erneuerbare-Energien-Gesetz ( EEG ) gestiegen. Die EEG-Umlage, also die von allen Haushalten zu tragenden Mehrkosten für die Vergütung von EEG-Strom, werden laut aktuellen Medienberichten 2011 von gut 2 auf 3,5 Cent/kWh Strom steigen. Diese Preissteigerung wird nun von Kritikern des EEG genutzt, um die erneuerbaren Energien als Preistreiber in Misskredit zu bringen.
Die Kosten des EEG berechnen sich aus der Preisdifferenz zwischen dem herkömmlichen Börsenstrom und dem eingespeisten EEG-Strom. Diese Differenzkosten von aktuell 8 Milliarden Euro dürfen die Energieversorger auf ihre Kunden umlegen. Ihnen steht ein erheblicher volkswirtschaftlicher Nutzen gegenüber:
• Der EEG-Strom vermeidet zurzeit jährlich über 70 Millionen Tonnen CO2 und damit Kosten in Höhe von 1,7 Milliarden Euro/Jahr.
• Es vermeidet Umwelt- und Gesundheitsschäden ("externe Kosten") im Wert von 8 Milliarden Euro/Jahr.
• Der erneuerbar erzeugte Strom senkt die Kosten für den Import fossiler Brennstoffe um 5,7 Milliarden Euro/Jahr.
Erneuerbare Energien senken Strompreise
Der Ausbau erneuerbarer Energien senkt den Börsenpreis für Strom. Weil an der Strombörse nur die Betriebskosten der Kraftwerke zählen, ist erneuerbar erzeugter Strom dort sehr günstig – vor allem weil er keine teuren Brennstoffe benötigt. Immer wenn viel Wind weht oder die Sonne scheint, wird weniger Stromproduktion aus teuren fossilen Kraftwerken abgerufen. Dieser sogenannte Merit-Order-Effekt senkte allein 2008 die Beschaffungspreise für die Stromhändler um bis zu 4 Milliarden Euro.
Den Preisvorteil geben die Konzerne aber nicht weiter an die Kunden, sondern stecken ihn als Zusatzgewinn in die eigene Tasche.
Die Kostenentwicklung beim EEG kann nicht allein auf das im Gesetz verankerte Vergütungssystem zurückgeführt werden. Eine entscheidende Ursache ist das Hin und Her der schwarz-gelben Koalition bei der Kürzung der Vergütung für Solarstrom.
Die Folge: Alle Investoren wollten so schnell wie möglich ihre Anlagen fertig bauen. Statt einer kontinuierlichen Entwicklung des Ausbaus hat das schwarz-gelbe Chaos zu einer Endzeit-Panik bei den Fotovoltaik-Investoren geführt. Das Ergebnis: Ein gigantischer Zuwachs an neuen Solaranlagen um ca. 8.000 Megawatt und eine deutliche Steigerung der EEG-Umlage.
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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