Berufskolleg kommt nach Bedburg-Hau
Heute bestätigte sich das, was ich gestern nicht so recht glauben wollte.
In Nichtöffentlicher Sitzung des Gemeinderates am vergangenen Donnerstag wurde per Tischvorlage beschlossen, dass Teilbereiche des Berufskolleg Kleve für 2 Jahre, einige sprechen sogar von 4 Jahren, in die St. Markus Schule einziehen werden. Man muss sich schon fragen, warum dies so geheim gehalten, die Bevölkerung nicht, zumindest tagesordnungsgemäß nicht informiert wurde. Genau darauf erhielt ich dann auch einen Hinweis. Es sei von langer Hand vorbereitet worden und auch die vorzeitige Schließung der Joseph-Beuys-Gesamtschule Kleve Dependance Bedburg-Hau, die Schule sollte eigentlich noch 2020/21 weiterlaufen, hänge damit zusammen. Der Klever Rat hatte im April beschlossen, dass der Teilstandort Bedburg-Hau am 31. Juli 2018 schließt. Grund der Schließung war, weil die Schulleitung der Klever Bürgermeisterin Sonja Northing mitgeteilt hatte, dass ein guter und gesamtschulspezifischer differenzierter Unterricht nicht mehr gewährleistet werden kann. Bereits im Dezember 2017 wurde die Öffentlichkeit darüber informiert, dass das Berufskolleg Kleve in den nächsten 4 Jahren für 30 Millionen Euro umgebaut und erneuert werden soll.
Klaus Schürmanns, Klever Wochenblatt berichtete im März „Bald Unterricht im Container“ und es war abzusehen, dass die Container nicht ausreichen werden. Kurz danach kam der Beschluss den Teilstandort Gesamtschule Bedburg-Hau zu schließen. Die Zusammenhänge sind nicht von der Hand zuweisen, doch was tatsächlich im Geheimen abgesprochen wurde, wird man wohl nie erfahren.
Per Tischvorlage
Wie schon erwähnt, soll der Bedburg-Hauer Ratsbeschluss bei diesem raumgreifenden Thema, lediglich durch eine Tischvorlage zustande gekommen sein. Tischvorlage bedeutet, ein Blatt Papier, keine Beratungen in den Fraktionen oder Ausschüssen und nach kurzem hin und her Gerede ohne sich über die Auswirkungen eindeutig im Klaren zu sein, wird eine Entscheidung gefällt.
Auswirkungen
Die mir mitgeteilte Schülerzahl liegt zwischen 250 und 350 Schüler*Innen. Wir kennen alle die Situation am Berufskolleg Kleve, wovon insbesondere die Bürger*Innen in Hau betroffen sind. Ganz Hau wird zugeparkt, weil die Schüler zum größten Teil mit eigenem Auto zu Schule fahren. Nun stelle man sich vor, zusätzliche Autos von 250 bis 350 Schüler*Innen im Gemeindezentrum, in Schneppenbaum. Ganze 17 Parkplätze gibt es offiziell für die St. Markus Schule. Gut, den Schulhof kann man auch zuparken, nach meiner Schätzung mit 50 Fahrzeugen. Und der Rest? Verteilt sich im Gemeindezentrum und Schneppenbaum. Da kommt bestimmt große Freude auf bei der Kundschaft, ebenso bei den Anwohnern, wenn sie keine Parkmöglichkeit finden.
Ungeklärt ist, wenn zusätzlich Parkplätze geschaffen werden müssen, wo auch immer, wer trägt die Kosten?
Ich kann es wirklich nicht verstehen, warum die Einwohner der Gemeinde nicht im Vorfeld informiert wurden. Was steht dazu in der Gemeindeordnung NRW, § 23 Unterrichtung der Einwohner?
„Der Rat unterrichtet die Einwohner über die allgemein bedeutsamen Angelegenheiten der Gemeinde. Bei wichtigen Planungen und Vorhaben der Gemeinde, die unmittelbar raum- oder entwicklungsbedeutsam sind oder das wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Wohl ihrer Einwohner nachhaltig berühren, sollen die Einwohner möglichst frühzeitig über die Grundlagen sowie Ziele, Zwecke und Auswirkungen unterrichtet werden."
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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