Bedburg-Hau: Klinikverkauf mit Hindernissen?

Foto: erstellt mit TIMonlineNRW
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Mitte September wurde politisch entschieden, dass das Nordgelände der LVR-Klinik an die Kaufinteressenten Prof. Dr. Thorsten Brandt und Dr. Dirk Untiedt, die das Gelände und die Gebäude für ihr Unternehmen Scientific Freshers nutzen möchten, verkauft werden soll. Alles sei bereitet für die Waldumwandlung in Bauland und es würde ein neuer Ortsteil entstehen.
Auf der Immobilien-Seite des LVR erfährt man, dass das Gelände noch nicht verkauft ist. hier klicken
Warum noch nicht, dürfte klar sein: Die Investoren wollen Planungssicherheit und das was ihnen versprochen wurde, schwarz auf weiß sehen.  Die Umsetzung der sog. Rahmenplanung durch die Gemeinde in Baurecht, zumindest in Teilen dieser Planung, denn auf Grundlage der Rahmenplanung wurde und wird auch noch das Gelände vom LVR angeboten.
So sieht man dann auch die möglichen Investoren im Rathaus ein- und ausgehen.

Der Gemeinderat wird sich in der Vorwahlzeit zur Kommunalwahl 2020 auch mit dem Thema beschäftigen müssen und entsprechende Bebauung (nach den Wünschen der Investoren) ausweisen "müssen". Da darf man gespannt sein, ob der Rat und die Verwaltung sich dafür stark machen, dass es in der heutigen Zeit noch möglich ist, Wald in Bauland umzuwandeln, obwohl die Gemeinde durch den neuen Regionalplan weit über 20 Hektar reines Ackerland für Bebauung als "Allgemeinen Siedlungsbereich"ausgewiesen bekommen hat. Siehe Abb. 3
Gespannt sein darf man auch, wie sich der Kreis Kleve und Düsseldorf zu der Planung verhält. Eher wohl positiv, denn der LVR ist eine Macht. Und die designierten Landratskandidaten, beide aus Bedburg-Hau, stehen für die Umwandlung. Bürgermeister und Landratskandidat Peter Driessen: „Wir freuen uns über eine positive Entwicklung. Ein großer Wunsch der Politik wird wahr.“
Wunsch der Politik? Vorbei an Mensch und Natur!

Zitat LVR-Immobilien-Angebot: „In dem nördlichen, mittelfristig möglichst von Kliniknutzung vollständig freigezogenen Geländeteil soll sich das Gemeindezentrum von Bedburg-Hau ausdehnen sowie private und gewerbliche Nutzungen im Gebäudebestand und -in Teilbereichen- in Ergänzungsbauten stattfinden.
Konkret ist vorgesehen, den nordwestlichen Bereich für Wohnnutzung zu erschließen. Neben der Nutzung der Ärztehäuser selbst bezieht sich die vorgesehene Nachverdichtung sowohl auf die Flächen zwischen Bahnstraße und Bahnanlage als auch auf die Flächen im rückwärtigen Bereich der Ärztehäuser. Städtebaulich sollen sich die Neubauten in Kubatur und Gestaltung an den bereits bestehenden Ärztehäusern orientieren. Hier kann auf einer Fläche von insgesamt 3,1 ha eine hochwertige Wohnbebauung erfolgen, die sich als erste Wohnlage in Bedburg-Hau etablieren kann.“

Und zu den Waldflächen Zitat: „Das Gelände der LVR-Klinik ist stark mit Wald bestanden. Hierbei handelt es sich laut Forstgesetz um "Waldflächen", die wegen Pflege und fehlendem Unterholz als Parkwald geführt werden, wobei aufgrund der "Gemengelage aus Klinikbebauung und Waldflächen" der geforderte Abstand nicht eingehalten werden kann.
Bei den unvermeidbaren Eingriffen muss nicht nur adäquater Ausgleich geschaffen werden, sondern möglichst sensibel mit dem alten Baumbestand verfahren werden. Ein Waldumwandlungsverfahren wird angestrebt."

Dazu auch: Bedburg-Hau: Keine Rettung für den Klinikwald
und Waldspaziergang - Insektensterben 2.0 – Wald zu Bauland

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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