Bedburg-Hau: Keine Rettung für den Klinikwald

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Es ist nicht der Klimawandel der den Bedburger-Wald killen wird, sondern profitorientierte Investoren, die LVR-Politik und die Bedburg-Hauer Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat. Letztere brachten 2018 ein Integriertes Handlungskonzept (IHK), dass im Wesentlichen eine Neuauflage der Rahmenplanung aus 2003 darstellt, auf den Weg. Das Handlungskonzept sieht vor, dass der nördliche Klinikbereich, alles nördlich der Buchenallee, vermarktet wird, ganze Waldteile verschwinden und zwischen den denkmalgeschützten Häuser Wohnbebauung und Einzelhandelsgebäude gebaut werden.
Kein Wunder, dass nun Investoren auf diesen Zug aufspringen. Dabei hat die Gemeinde ausreichende Flächen (Ackerflächen) die im Regionalplan als Siedlungsbereich ausgewiesen sind. Alleine das sog. Rieselfeld, östlich der Uedemer Straße und direkt anschließend am Gemeindezentrum hat eine Größe von 16 Hektar.
Gestern tagte (nicht öffentlich) der Krankenhausausschuss 4 im Gesellschaftshaus der Klinik.
Wenige Stunden danach berichtete der Kleveblog (Ralf Daute) als erster darüber.
LVR-Sprecherin Silke Hallmann zu kleveblog: „Die Politik hat in der heutigen Sitzung des Krankenhausausschusses 4 dem Landschaftsausschuss (LA) empfohlen, den von der Verwaltung vorgeschlagenen Beschluss zur Veräußerung zu treffen. Der LA wird in dieser Angelegenheit final am 11.10.2019 entscheiden.“ Die bisher vorgelegten Planungen sehen vor, dass zwischen Bahngleisen und Uedemer Straße im Prinzip ein neuer Ortsteil von Bedburg-Hau entstehen könnte. Dazu dürfte neues Bauland ausgewiesen werden, auch ein so genanntes Waldumbau-Verfahren soll eingeleitet werden.

Aus der Politik, aus dem Rathaus wird es sicherlich demnächst eine Erklärung zu dem Thema geben. Und sicherlich wird alles abgeschwächt, dahingehend, dass nicht alles gerodet wird, sondern nur einige Teile und durch ein Waldumwandlungsverfahren auch ein Ausgleich geschaffen wird.

Nein, im Zeitalter des Klimawandels ist die Umwandlung von Wald zu Bauland, in welcher Form auch immer, nicht hinnehmbar.
Die Gemeinde Bedburg-Hau hat sich vor einem Jahr auf die „Fahne“ geschrieben eine Insektenfreundliche Gemeinde zu sein. Die „Fahne“ kann man einholen angesichts der Vernichtung einer Insektenvielfalt in einem Wald.
Und heute im Hauptausschuss und am 19. Sep. im Rat steht auf der Tagesordnung „Anpflanzung von Bäumen für den Klimaschutz“ (Antrag FDP) und ein Antrag Grüne „Pflanzung einer Baumreihe an der Imigstraße“. Das hört sich gut an. Andererseits wäre es interessant zu erfahren, wie die Fraktionen zu der Planung Klinikwald stehen.

„Ohne Wald und Bäume wäre die Gemeinde Schneppenbaum allen Winden ausgesetzt, aus Norden und aus Osten; dies wäre für die Gemeinde nachteilig." Das schrieb der Ingenieur und Geograph Napoleons Pierrepont vor 200 Jahren über Schneppenbaum.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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