Insektenhotels sind nur bedingt nützlich
Immer mehr Insektenhotels tauchen auf, so auch inBedburg-Hau, aufgestellt von der Gemeinde. Das Aufstellen dieser „Hotels“ zeigt uns jedoch auf, wie schändlich wir mit unserer Natur, Stichwort „Insektensterben“, umgehen. Das Aufstellen dient meist nur als Alibi, wir tun was für Insekten, soll uns beruhigen. Die Hotels dienen maximal als willkommene Nisträume für Hohlraumbesiedler, für die Überwinterung oder als Versteck sind sie für die meisten Insekten nicht geeignet. Auch die schön anzusehenden Blühwiesen/Streifen sind wenig geeignet, meist gar nicht geeignet um zu überwintern, es sind nur Energietankstellen, doch was nutzen diese, wenn es an unberührten Lebensräumen, an nicht vergifteten Flächen fehlt. Beispiel Wildbienenarten: Über 70 Prozent der solitären Arten, über 500 Wildbienen- u. 600 Wespenarten sind Bodennister! Nur ganz wenige Arten, eine Handvoll, sehr häufige und nicht bedrohte Arten findet man am Insektenhotel. Dennoch sind Insektenhotels und Blühwiesen nützlich, jedoch nicht so sehr wie uns immer vorgegaukelt wird.
Und die anderen? Denkt man u. a. an Käfer, Schmetterlinge, Fliegen … Die allermeisten Insekten leben in Bodennähe, im Boden, im Verborgenen, in/an Sträuchern/Bäumen und Wäldern.
Und die Spezialisten? Gebunden an Pflanzenarten und speziellen Böden. Ohne Wirtspflanze keine Nahrung, kein Schutz, kein Vermehrung, wobei letzteres nicht nur für den Gast, sondern auch für den Wirt gilt. Am Ende bleibt der TOD.
Und denk ich an Planungen in Bedburg-Hau, an den Klinikwald, an die vielen Millionen Insekten die dort verloren gehen. Sie brauchen den Wald und es sind gerade die, die nichts mit Insektenhotels und Blühwiesen am Hut haben und unersetzlich sind.
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.