Die Warte am Weg - Die Wegwarte

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Oft wird sie übersehen, oder man glaubt von weitem Kornblumen zu sehen. Leider wird sie zum Unkraut verdammt häufig ausgerissen oder abgemäht. Sie ist sehr beliebt bei den Insekten vor allem bei Wildbienen und Schwebfliegen und eigentlich auch eine Nutzpflanze für den Menschen. Als Arzneimittel in Deutschland zugelassen, geeignet als Salat und Gemüse (eine Kulturform ist der Chicorée) und sie soll auch Zauberkräfte besitzen.
Die Pionierpflanze mit ihren tiefen Wurzeln wächst mit Vorliebe an sonnigen Schuttplätzen, Straßen- und Wegrändern. Über einen Meter hoch kann sie werden, eine stattliche Staude mit ihren stahlblauen Blüten, manchmal auch Rosé und ganz selten in Weiß. Man sagt, dass die Blüten nur vormittags von 6 bis 11 Uhr und jeweils nur für einen Tag geöffnet sind und deshalb wird sie wohl leicht übersehen; doch ich habe sie auch schon nachmittags blühend gesehen.
Schon seit vielen Jahren blüht diese schöne Pflanze an unserer Straße auf dem sogenannten Straßenbegleitgrün. Wir bangen immer drum – wann kommt der Mäher?
Keine Sorge, er kommt nicht, wir halten das übrige Gras selbst niedrig und ... sie wird übersehen.

Wegewarte von Hermann Löns (1866-1914)

Es steht eine Blume,
Wo der Wind weht den Staub,
Blau ist ihre Blüte,
Aber grau ist ihr Laub.
Ich stand an dem Wege,
Hielt auf meine Hand,
Du hast Deine Augen
Von mir abgewandt.

Jetzt stehst du am Wege,
Da wehet der Wind,
Deine Augen, die blauen,
Vom Staub sind sie blind.

Da stehst du und wartest,
Daß ich komme daher,
Wegewarte, Wegewarte,
Du blühst ja nicht mehr.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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