Die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) erobert Europa

Schon viele Pflanzen- und Tierarten sind durch das Verhalten des Menschen und des Klimawandels in Europa „eingewandert“. Viele darunter die uns zunehmend Probleme bereiten. Dazu zählt auch die Marmorierte Baumwanze, die enorme landwirtschaftliche Schäden anrichten kann bzw. verursacht. Die Wanze stammt aus Ostasien und hat in nur 20 Jahren fast ganz Europa erobert und seit zwei Jahren konnte ich sie auch bei uns am Unteren Niederrhein feststellen. Den ersten europäischen Nachweis gab es 2004 in der Schweiz, 2011 in Deutschland bei Koblenz. Seitdem „arbeitete“ sie sich der Rheinschiene entlang Richtung Norden. Schon jetzt ist sie eine der achthäufigsten Wanzenarten in Deutschland.
Den Schaden den die Wanze anrichten kann ist enorm. So richtete sie alleine in der kleinen italienischen Region Friaul-Julisch Venetien einen Schaden von 3,5 Mio. Euro in einem Jahr bei den Obstbauern an. 2019 entstand in Norditalien ein Schaden von 356 Mio. Euro.
Mit spezifischen Insektiziden erzielt man nur wenig Erfolg bei der Bekämpfung. Bei den Breitbandinsektiziden ist der Erfolg größer, mit dem Nachteil, dass auch alle anderen Insekten getroffen werden.
Das Nahrungsspektrum der Wanze ist sehr breit, es umfasst über 300 Arten – Birne, Apfel, Weinrebe, Pfirsich, Nektarine, Tomate, Paprika, Aubergine, Kiwi, Soja, Bohne, Haselnuss, Himbeere, Peperoni, Gurken ……
Die Wanze hält sich zur Überwinterung auch in Gebäuden auf. Es können dann bis zu mehreren Tausend sein.
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg „Die Marmorierte Baumwanze Halyomorpha halys Leitfaden zur Bedeutung, Verbreitung, Biologie, Erkennung sowie Monitoring“ hier klicken

Zu den Bildern:
Bild 3: Der Körper ist sehr flach
Bild 4 - 5:  Unterseite ist hell, am Außenrand spärlich dunkel punktiert
Bild 6: Der Saugrüssel
Bild 8: 2. Nymphenstadium
Bild 9: 4. Nymphenstadium
Bild 10: Verwechslungsmöglichkeiten mit der Grauen Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa)

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